Solidarität unter Freunden
Deutschland steht zu seinen Freunden – ob man ihr Handeln nun hundertprozentig billigt oder nicht. Auch im Falle Mali.
Nach dem Willen der Vereinten Nationen hätten westafrikanische Länder die Friedenstruppe bilden sollen, die den Vormarsch der Islamisten in Mali stoppt. Doch eine Blitzoffensive der Rebellen ließ es fraglich erscheinen, ob es überhaupt noch etwas zu verteidigen gibt, wenn nicht sofort jemand der Zentralregierung in Bamako beispringt. Das taten die Franzosen, die sich aus ihrer kolonialen Vergangenheit heraus für das Land mitverantwortlich fühlen.
Deutschland hat keine vergleichbare Interessenslage. Deswegen tut die Bundesregierung gut daran, die Entsendung von Kampftruppen auszuschließen. Eine andere Frage ist, ob Berlin Frankreich unterhalb dieser Schwelle hilft. Ein derartiger Freundschaftsdienst sollte selbstverständlich sein.
Außenminister Guido Westerwelle hat aus dem diplomatischen Debakel im Zusammenhang mit dem Libyen-Mandat des Weltsicherheitsrats 2011 gelernt. Berlin hatte sich damals isoliert, weil es sich – mit Moskau und Peking – der Stimme enthielt und den Verbündeten keine praktische Hilfe leistete.
Das ist Schnee von gestern. Die neue und richtige Botschaft aus Berlin lautet: Deutschland steht zu seinen Freunden – ob man ihr Handeln nun hundertprozentig billigt oder nicht.
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