Die Straße zwischen Bühl und Kissendorf ist wieder frei
Zunächst war die gefährliche Kreuzung in Kissendorf entschärft worden. Nun ist auch die Kreisstraße GZ 23 zwischen den beiden Ortsteilen Bibertals fertig. Insgesamt flossen etwa 760 000 Euro in die beiden Baustellen.
In und bei Kissendorf wurde viel gebaut: Zunächst war Ende August nach etwa einem Monat Bauzeit die neue Kreuzung freigegeben worden. Nun dürfen Autofahrer auch wieder die Straße GZ23 zwischen Kissendorf und Bühl nutzen.
Bei der Verkehrsfreigabe am Mittwoch, zu der Vertreter der Politik gekommen waren, sagte Reinhold Allmann, der am Staatlichen Bauamt Krumbach für den Straßenbau im Landkreis Günzburg verantwortlich ist, dass mit der Kreuzung ein Unfallschwerpunkt entschärft worden sei. "Ich bin die Strecke vor dem Umbau gefahren und wusste selbst nicht, wo und wie ich fahren muss." Der Umbau sei eine "wesentliche Verbesserung". Die Kreuzung verbindet die Kreisstraße 23 mit der Staatsstraße 2023, für die der Freistaat verantwortlich ist. Deshalb werden die Kosten von 150 000 Euro komplett aus dem Staatshaushalt bezahlt.
Nun wurde die Kreisstraße 23 nach fünf Wochen Bauzeit ebenfalls fertiggestellt. Auf einer Strecke von knapp zwei Kilometern wurde der Oberbau verstärkt. Das hat insgesamt 612 000 Euro gekostet. 56 000 wurden für die Planung und Bauleitung fällig, 556 000 für den eigentlichen Bau. Allmann sagte, er habe die Straße selbst Probe gefahren. "Es sind fast keine Wellen drin." Mindesten die Hälfte der Baukosten trägt der Freistaat , die genaue Höhe des Förderbescheids stehe noch aus. Den Rest zahlt der Landkreis Günzburg, den Landrat Hubert Hafner bei der Verkehrsfreigabe vertrat.
Hafner sagte, er hoffe, dass die übersichtlichere Straße von Anfang an für Sicherheit sorge. Er verweist auf die Gemeinde Kammeltal, wo "eine breite, schöne Straße" gebaut worden sei und sich kurz danach ein schwerer Unfall ereignet habe.
Der Kissendorfer Pfarrer Joseph segnete die Straße. Während der Zeit der Umleitung habe er sich gut überlegt, wie er zum Ziel komme, sagte er vor der Segnung. "Jetzt habe ich genug Zeit, mein staubiges Auto zu waschen", scherzte er, bevor er mit der Segnung der Straße und Kreuzung begann.
Bibertals Bürgermeister Oliver Preußner verwies darauf, dass es sich bei der Kreuzung um einen Unfallschwerpunkt gehandelt habe. Nach Zahlen des Staatlichen Bauamts habe es dort mehrmals im Jahr gekracht, teilweise schwer. "Seltsam war die Straßenführung schon immer." Die Kreuzung sei schon so gewesen wie bisher, als er als Schulkind zum Bus gelaufen ist.
Es habe viel Echo im Ort wegen der langen Umleitung gegeben, die einen Monat genutzt werden musste. Statt fünf Minuten sei man zehn bis 15 Minuten gefahren, schätzt Preußner. Doch das sei es wert gewesen. Demnächst beginnt die Gemeinde, das straßennahe Areal bei der Grundschule Kissendorf umzubauen. Unter anderem soll dort parallel zur Straße eine große Haltemöglichkeit für Busse entstehen. "Mit dem Umbau der Weißenhorner Straße, der Straße nach Bühl, der neuen Kreuzung und diesem Projekt hat sich Kissendorf ein neues Gesicht gegeben." In erster Linie gehe es bei dem Vorhaben um die Verkehrssicherheit der Schüler.
Die Kreisstraße zwischen Bühl und Kissendorf war nach Auskunft des Bürgermeisters schon seit vergangenem Montag wieder für den Verkehr geöffnet gewesen. Manche Bürger bemängelt, die Erneuerung wäre nicht notwendig gewesen, sagte Preußner. Das Bauamt hatte allerdings Bohrungen vorgenommen, die gezeigt hätten, dass nur mehrere Zentimeter Asphalt verblieben. Er vertraue auf deren Expertise. Es sei wohl auch so, dass die beiden Vorhaben aus Gründen der Finanzierung zusammengefasst worden seien, weil eine bestimmte Größenordnung für die staatliche Förderung notwendig sei.
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