Typisch Schwäbisch: Palmbrezeln
Sie ist braun gebacken und mit süßen Zuckerkristallen verziert: die Palmbrezel. Vor allem im Westen Schwabens ist das salz- und laugenlose Fastengebäck beliebt - ist sie doch eine süße Alternative in der Fastenzeit zwischen Aschermittwoch und Karfreitag.
In Ostschwaben dagegen sind die Palmbrezeln kaum bekannt, Palmenbrezel wurden nach der Palmprozession früher gerne von den Paten an die Patenkinder verteilt. Wie alle Patengeschenke sind diese Brezeln besonders groß, oft 40 bis 50 Zentimeter. Noch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erhielten die Kinder in Mittelschwaben und im Ries am Palmsonntag von ihren Tauf- und Firmpaten eine mürbe Brezel, die "Balumbretzg".
In Kemnat (heute Landkreis Günzburg) sind fein gebackene "Palmbrezeln" um 1909 nachgewiesen, ebenso in Gessertshausen (heute Landkreis Augsburg) und in Biberachzell (heute Landkreis Neu-Ulm).
Am Palmsonntag trägt man in katholischen Gegenden auch heute noch den mit Brezeln geschmückten Palmstecken durch die Straßen und in die Kirche, um sie dort segnen zulassen. So lebt der brauch noch fort.
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