A96 bei Stetten: „Kleinkrieg auf der Autobahn“
Ein Unterallgäuer nötigt einen anderen Autofahrer auf der A96. Der Geschädigte erstattet keine Anzeige. Wieso der Fall trotzdem vor Gericht landet.
Es ist eine Situation, wie man sie so oder ähnlich oft auf deutschen Autobahnen sieht – auch im Unterallgäu: Ein Porschefahrer fährt von Bad Wörishofen Richtung Memmingen und überholt einen Lastwagen – mit 190 Stundenkilometern. Einem Unterallgäuer, der auf der linken Spur von hinten kommt, ist das aber immer noch nicht schnell genug. Er drängelt und fährt dem Porsche mit dem Schweizer Kennzeichen auf. So nah, dass der Porsche-Fahrer nicht einmal mehr den Kühlergrill im Rückspiegel sieht.
Das ist es, was eine Zeugin vor dem Memminger Amtsgericht als Auslöser für das angibt, was sie eine „Amokfahrt“ nennt. Als der Schweizer vor dem LKW auf die rechte Spur fährt, zieht der Unterallgäuer vor ihm ebenfalls nach rechts. Der 51-Jährige bremst vor dem Porsche plötzlich runter, von 190 Stundenkilometern auf 100. Vor Gericht begründet der Angeklagte dieses Verhalten damit, dass er zu dem Zeitpunkt kurz vor der Ausfahrt Stetten war: „Da sind andere Fahrzeuge vor mir reingefahren und wollten die Ausfahrt nehmen, also musste ich bremsen.“
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