Immer wieder fühlen sich Angeklagte zu Unrecht an den Pranger gestellt - wie jüngst der Armbrustschütze in Mindelheim. Damit machen sie es sich zu einfach.
Medienberichte über Straftaten und Gerichtsprozesse stoßen fast immer auf großes Interesse bei den Lesern. Betroffene sehen das naturgemäß anders: Sie finden es alles andere als schön, wenn über ihre Fehler in der Zeitung oder im Internet geschrieben wird. Doch es ist die Aufgabe der Presse, über Straftaten und Gerichtsverfahren zu berichten – vor allem, wenn sich die Taten im öffentlichen Raum zugetragen haben wie jüngst im Fall des Armbrustschützen, der auf eine Bank auf dem Mindelheimer Marienplatz geschossen hat. (Lesen Sie hier den Artikel über den Prozess: Mindelheimer Armbrustschütze vor Gericht und hier die Ursprungsmeldung: Wie im Wilden Westen)
Die Medien anonymisieren Angeklagte und Beschuldigte
Immer wieder kommt es vor, dass sich Angeklagte in oder nach einem Gerichtsprozess über die Berichterstattung – auch in unserer Zeitung – beklagen. „Meine Familie spricht nicht mehr mit mir, seit davon in der Zeitung stand“, heißt es da zum Beispiel. Oder: „Im ganzen Ort weiß jetzt jeder, was ich getan habe.“ Beschuldigte werden in der Berichterstattung in der Regel so anonymisiert, dass nicht nachvollziehbar ist, um wen es sich dabei handelt. Wir schreiben etwa vom „51-jährigen Unterallgäuer“ und nicht über „den 51 Jahre alten Markus Z. aus Mindelheim, der von Beruf Mechatroniker ist und zwei Kinder hat“ – nur, um ein frei erfundenes Beispiel aufzuführen. Natürlich spricht es sich, vor allem im ländlichen Raum, trotzdem schnell herum, wenn jemand etwas angestellt hat oder auf die schiefe Bahn geraten ist – das aber geschieht unabhängig von einer Veröffentlichung in den Medien.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.