Baugebiet Nord in Mindelheim nimmt weitere Hürde
Das Landratsamt regt eine Schallschutzwand zur Ausfallstraße an. Der Stadtrat ist aber dagegen.
Die Kreisstadt kann weiter wachsen. Der Stadtrat befasste sich in seiner jüngsten Sitzung mit den Einwänden gegen den Bebauungsplan „Krumbacher Straße östlich, Kapellenweg westlich“. Die kamen vor allem vom Landratsamt. Unter anderem wurde eine Lärmschutzwand zur Ausfallstraße (frühere B 16) angeregt. Die Stadt will jedoch an der vorgeschlagenen Variante mit sogenannter Riegelbebauung wie jetzt schon praktiziert, festhalten. Bürgermeister Stephan Winter freute sich, dass die Bebauung ein Stück vorankomme, es warteten schon einige Bauwillige darauf, dass es hier losgehe.
Ein Mitarbeiter des Mindelheimer Stadtbauamts erläutert die Einwände gegen das Baugebiet
Michael Egger vom Stadtbauamt erklärte, dass vonseiten der Öffentlichkeit bei dem Anhörungsverfahren keine Einwände vorgebracht wurden. Die Immissionsschutz-Abteilung des Landratsamtes hatte bereits im Januar darauf hingewiesen, dass nach Schallprognosen die zulässigen Werte überschritten werden könnten. Diese Bedenken, so das Landratsamt, bestünden weiterhin. Statt der Riegelbebauung sollte nach wie vor aktiver Lärmschutz (Wand, Wall) überlegt werden.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Das LRA Unterallgäu hat völlig recht mit den geforderten Schutzmassnahmen ! Der Lärmschutzwall am Sebastianspark hätte auf der Ostseite der Krumbacher-Strasse in nördlicher Richtung auf alle Fälle weitergeführt werden sollen. Täglich befahren zur Zeit schon
sieben- bis achttausend Kraftfahrzeuge diesen Bereich, Tendenz steigend. Die Fahrgeschwindigkeit bei den Riegelbauten liegt bei
"normaler Geschwindigkeit" zwischen 60 und 80 km/h. Morgens ab 5:30 Uhr bis 8:00 Uhr, nachts und an den Wochenenden
sind Höchstgeschwindigkeiten bis 100 km/h keine Seltenheit. Schon bei 70 km/h ist ein Lärmpegel von 70 db/A und mehr vorhanden.
Die landwirtschaftlichen "Monstergespanne", die mit bis zu 40 Tonnen Gesamtgewicht und bis zu 60 km/h "vorbei donnern",
bringen es bis auf 95 db/A . Die Walkgeräusche der riesigen Farmerbereifung ist schon ab 500 Meter unangenehm zu hören.
Diese Fahrzeuge beliefern auch wetterbedingt zum Teil Samstags und Sonntag die Futtertrocknungsanlage und ähnlich.
Wenn Herr Michael Egger anführt, dass von Seiten der Öffentlichkeit beim Anhörverfahren keine Einwände erfolgten, kann man nur
sagen, dass nicht alle über die Mindelheimer Tageszeitung verfügen wo man über die Bebauungsplan-Auslegung erfährt oder es ist
schon Gleichgültigkeit, mit der Begründung: "Die tun sowieso, was sie wollen"! Und bei der Bebauung geht es ja nicht nur um Lärmschutz, sondern auch um enorme Abgase, Reifenabrieb, schlecht gesicherte Ladung bei der Anfahrt zum Wertstoffhof usw.
Bei Regen zieht fast jedes Fahrzeug ca. eine 15 Meter lange Gischtwolke hinter sich her, das verunreinigte Regenwasser weht dann
ungeschützt zu der östlich liegenden Gebäuden. Hier wäre ein Schutzwall wie beim Sebastianspark mit üppigem Bewuchs,
aufgesetzten Palisaden und Steingabionen nur von Vorteil. So kommt man sich als Anlieger hier nur wie ein Bürger dritter Klasse vor.
Auch müsste am Nordende ein Kreisverkehr eingeplant werden, um die Fahrgeschwindigkeiten abzubremsen, denn die geradelinige
Krumbacher-Strasse verleitet zum Rasen. Die sporadischen Radarmessungen (ca. jährlich 4- bis 5- mal), die meist zu ruhigeren
Verkehrszeiten zwischen 8:30 Uhr und 13:00 Uhr stattfinden bringen den Anwohnern wenig. Wenn der Stadtbaumeister Frey in einem
vorigen Artikel einen Lärmschutzwall wegen zu viel Landverbrauch kategorisch ablehnt, kann ich nur im Bezug zum Brunnenweg den
Kopf schütteln. Da wurde auf der gesamten östlich führenden Länge von der Krumbacher-Strasse zum Hohen Weg der vier Meter
breite Rad- und Gehweg (kein Autoverkehr), zusätzlich südlich mit einem fünf Meter breiten und nördlich mit einem neun Meter breiten
Grünstreifen versehen. Erst dann kommen die zum Teil üppig mit Bewuchs abgeschirmten Gärten der Häuser. Auch südlich des
Baseballplatzes wurde ein Lärmschutzwall angelegt. Hier wird bestimmt nicht 24 Std.und 365 Tage Ball gespielt, aber in der Krumbacher-Strasse rollt an 365 Tagen der enorme Verkehr!
Den gesamte Umwelt- Bau- und Verkehrsausschuss der Stadt Mindelheim hätte ich gerne mal zu einer Besprechung vor Ort
an einem Freitag nachmittag um 15:00 Uhr eingeladen, um sich ein persönliches Bild von der Verkehrsbelastung zu machen.
Aber nun ist ja fast schon Winter, und die "wirklichen Belastungen" haben sich dadurch bedingt verringert.