Kommentar: Beleidigt statt begeistert

So viele Zuhörer sieht man selten in einer sonst doch häufig reichlich drögen Veranstaltung wie einer Gemeinderatssitzung.

Begeistert hätten sie sein können, die Türkheimer Markträte: So viele Zuhörer sieht man selten in einer sonst doch häufig reichlich drögen Veranstaltung wie einer Gemeinderatssitzung. Doch statt sich über die rege Anteilnahme ihrer Bürger zu freuen, waren die Kommunalpolitiker vor allem: beleidigt. Das ist aber auch so eine Sache mit dieser Öffentlichkeit - plötzlich wollen die Bürger auch noch mitreden und üben Kritik an der Entscheidung, das marode Waaghaus zu sanieren und dafür das schöne Sümmchen von immerhin gut 1,75 Millionen Euro auszugeben. Und dabei haben es sich die Türkheimer Kommunalpolitiker doch alles andere als leicht gemacht und plagen sich seit vielen Jahren mit diesem leidigen Thema herum.

Und jetzt, als alles schon seinen Lauf zu nehmen schien, melden sich kritische Türkheimer zu Wort. Wie bitte? Auch noch aus den eigenen Reihen? Und dann gibt auch noch der unterlegene Bürgermeister-Kandidat ungefragt seinen Senf dazu - und erhebt Vorwürfe! Wo gibt?s denn so was? Da könnte ja am Ende das so selbstbewusst und selbstverständlich nach außen zur Schau gestellte Bild der angeblichen Einigkeit im Türkheimer Gemeinderat Kratzer bekommen. Da ist es doch um so vieles leichter, auf diejenigen einzuprügeln, die sich zum Sprachrohr einer offensichtlich vorhandenen Opposition machen und kritischen Stimmen eine Plattform geben.

Mindelheim Alf Geiger