Bewährte Juso-Taktik
Mit massenhaften Parteieintritten soll die Groko verhindert werden. In Bad Wörishofen hat das schon einmal funktioniert.
„Einen Zehner gegen die GroKo“: Die SPD-Nachwuchsorganisation Jusos will mit dieser Kampagne zum spontanen Eintritt in die SPD ermuntern – und zum Abstimmen gegen eine weitere Große Koalition auf Bundesebene. Ob das klappt? In Bad Wörishofen jedenfalls hat man mit dieser Taktik schon vor Jahrzehnten erfolgreich gearbeitet. „Ich halte es deshalb auch durchaus nicht für verwerflich, so in die SPD einzutreten“, sagt Stefan Ibel und muss dabei schmunzeln. Er hat es ja einst selbst auf diese Weise gemacht.
„Wir wurden unter konspirativen Umständen aufgenommen“, erinnert sich Ibel an diese Zeit vor mittlerweile 47 Jahren. Ziel der Aktion war der Ortsverband der Sozialdemokraten in Bad Wörishofen. Wissen durfte davon freilich erst einmal niemand etwas. Deshalb habe der damalige Kreisvorsitzende aus Türkheim die Mitstreiter nach Buchloe gebeten. Dort wurden Ibel und einige andere dann SPD-Mitglieder. „Fünf oder sechs von uns sind damals eingetreten.“ Der Plan: Der Ortsverband sollte einen neuen Vorsitzenden bekommen. Der Amtsinhaber sei zwar zu dieser Zeit Stadtratsmitglied gewesen, aber früher „ein Führer der Hitler-Jugend in der Nazizeit“, erinnert sich Ibel. „Das hat uns gar nicht gefallen.“ Die Aktion der jungen Sozialdemokraten verfehlte ihre Wirkung nicht. Bei der anstehenden Wahl gab es den gewünschten Wechsel an der Spitze, man hatte genügend Stimmen und Stimmberechtigte gesammelt.
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