Mindelheim: Brandmelder war auch der Brandstifter

VonWilhelm Unfried

Eine 22-Jähriger hat einen Brand in Mindelheim nicht nur gemeldet, sondern selbst gelegt. Es entstand ein Schaden von über 600000 Euro. Dafür musste er sich nun verantworten.

Eigentlich wollte er, wie schon ein paar Mal, nur zündeln. Die brennende Kartonage setzte im vergangenen Juni in der Landsberger Straße in Mindelheim aber eine Kettenreaktion in Gang. Die Bilanz: Zwei abgefackelte Autos und Carports sowie ein ausgebranntes und danach unbewohnbares Wohnhaus. Dabei hatten die Anwohner wie berichtet noch ein Riesenglück, dass die Gasflaschen in einem benachbarten Schuppen nicht explodierten. Der geständige 22-Jährige entging der Haft nur, so Richter Nicolai Braun, weil er sich nach der Tat kräftig bemühte, den Schaden einzugrenzen. Er setzte einen Notruf ab und alarmierte auch die Bewohner des Wohnhauses, aus dessen Dachstuhl wenig später die Flammen loderten. Der Sachschaden wird auf mehr als 600000 Euro geschätzt.

Der 22-Jährige zündelte betrunken im Hinterhof

Drei Mal hatte der Angeklagte schon in seiner Stammkneipe in der Mindelheimer Innenstadt gezündelt. Dabei gingen ein Abfalleimer und die Jacke eines Gastes in Flammen auf. Am Pfingstsonntag vergangenen Jahres war der 22-jährige am frühen Morgen auf dem Nachhauseweg. Spätere Untersuchungen ergaben einen Promillegehalt von über 1,6. Da habe er in einem Hinterhof einen Karton gesehen und sich entschlossen, diesen anzuzünden.

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