Jubiläum: Der neue „Tut-mir-gut-Platz“

Der Verschönerungsverein gibt zum 125-jährigen Bestehen den Anstoß zur Umgestaltung des Areals am Vater-Kneipp-Brunnen

Die Kneippstadt ist um eine Attraktion reicher. Im Kurpark, unterhalb des Vater-Kneipp-Brunnens, entstand eine zauberhafte, fast mystische Ruheoase, gespeist von einem Bächlein, das aus der St. Ullrichsquelle entsteht. Die Initiative für die Umgestaltung ging vom Verschönerungsverein Bad Wörishofen mit seinem Vorsitzenden Michael Scharpf aus. Der Verein blickt in diesem Jahr auf stolze 125 Jahre des Bestehens zurück (wir berichteten). Pfarrer Sebastian Kneipp war Gründungsmitglied. Ohne Sponsoren hätte die Anlage aber nicht gestaltet werden können, sagte Scharpf. 5000 Euro waren dazu nötig. Ein ganz besonderer Dank ging an Stadtgärtnermeister Andreas Honner, der gleichzeitig mit ihm die Idee gehabt habe und mit den Stadtgärtnern in die Tat umsetzte. Im Erdreich versteckt entdeckten sie eine Tuffsteintreppe, die in das unterhalb vom Vater-Kneipp-Brunnen liegende Areal hinabführte. Jetzt ist sie wieder begehbar. Auch eine Verbindung zur „Kneippanlage für alle“ wurde geschaffen, dazu Sitzplätze. Am neuen Platz liegen weitere Kalktuffsteine aus der Donau. Da sei wieder eine Verbindung zu Sebastian Kneipp gefunden, der in jungen Jahren im Wasser der Donau seine schwere Lungenerkrankung selbst heilte. „Es ist ein richtiger Tut-mir-gut-Platz entstanden“, so Andreas Honner begeistert. Scharpf ging auf die Vereinsgeschichte ein, die als eine Art Vorläufer der heutigen Gartenbauabteilung begonnen hatte. Er erwähnte vor allem Ruth Detmar, die 28 Jahre, bis zu ihrem Tode, die Geschicke des Vereins mit großer Leidenschaft geleitet habe.

Bürgermeister Paul Gruschka berichtete, der Vater-Kneipp-Brunnen sei Sebastian Kneipp von seinen treuen Anhängern 1897 zu seinem 76. Geburtstag geschenkt worden, einen Monat vor seinem Tod. Gemeinsam mit Scharpf enthüllte er eine Erinnerungstafel und überreichte dem Verein eine Spende von 250 Euro. (sid)

Mindelheim Bad Wörishofen