Die Stadt verliert das Bieterrennen
Bei der Versteigerung ging es diesmal um ein besonders begehrtes Areal.
In der Kneippstadt entstehen an vielen Stellen der Innenstadt neue Wohnanlagen. Sie sind entweder schon im Bau oder seit Kurzem genehmigt. Grund wird in der Kneippstadt zu einem immer begehrteren Gut. Die Stadt Bad Wörishofen, die ja ebenfalls Grundstücke für eigene Projekte braucht, findet sich dabei in einem Bieterwettstreit wieder, bei dem sie oftmals leer ausgeht. So wie jetzt geschehen, als ein großes Areal in der Kernstadt unter den Hammer kam. Eine „Firma kauft der Stadt über 6000 Quadratmeter Bauerwartungsland vor der Nase weg“, beschreibt einer, der den Vorgang kennt, die Situation. Nicht irgendein Grundstück, wie sich zeigt.
Die westliche Hälfte des betreffenden Areals an der Flurstraße ist im Flächennutzungsplan der Stadt Bad Wörishofen als „Grünfläche mit Zweckbestimmung Friedhof“ dargestellt. Auf diesem Gelände sollte bei Bedarf der Friedhof von Bad Wörishofen erweitert werden. Er liegt genau gegenüber, auf der anderen Seite der Flurstraße. Der restliche Teil des Grundstücks steht im Flächennutzungsplan nach Auskunft der Stadt mit „Wohnbaufläche“. Das große Grundstück kam im Auftrag des Amtsgerichts Memmingen unter den Hammer. Es habe sich um eine sogenannte Teilungsversteigerung gehandelt, sagt Bürgermeister Paul Gruschka (FW) auf Nachfrage unserer Zeitung. Die Stadt habe „natürlich Interesse an dem Grundstück gehabt“, sagt Gruschka. Deshalb hat auch ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung bei dem Versteigerungstermin mitgeboten. Man habe dort „entsprechend dem Auftrag des Stadtrates den ortsüblichen Preis für Außenbereichsgrundstücke geboten, die gegebenenfalls durch Aufstellung eines Bebauungsplanes einer baulichen oder sonstigen Gemeinbedarfsnutzung zugeführt werden können“, sagt Gruschka. Der Begriff „Bauerwartungsland“, der oft gebraucht wird, sei ja im Baurecht nicht existent, erläutert der Bürgermeister. Das Grundstück liege nach den gesetzlichen Bestimmungen im Außenbereich. „Ein Bebauungsplan besteht für den Bereich nicht“, sagt Gruschka.
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