Ein Schatz aus der Vergangenheit
Ein Ehepaar entdeckt durch Zufall ein Stück Stockheimer Geschichte für sich – und lässt sie jetzt aufleben. Dabei finden sie Erstaunliches.
Es war für Birgit Forster und ihrem Mann Ralf Eckstein Liebe auf den ersten Blick – das alte Haus in der Dorfstraße 48a in Stockheim, gleich neben dem Gasthof Adler. Also mitten in einem Dorf, in dem das Dorfleben noch intakt ist. Da wurden für Birgit Forster Erinnerungen an das Heimatdorf im Saarland lebendig, in dem sie mit ihren beiden Brüdern aufgewachsen ist, das nach und nach verlassen und „modernisiert“ wurde. Da stand ein Traum vor ihnen, der wahr gemacht werden wollte. Dabei waren sie eigentlich zur Besichtigung eines ganz anderen Gebäudes nach Stockheim gekommen – das sie dann auch kauften. Hier würden sich die Gymnasiallehrerin für Deutsch und Geografie vom Ammersee-Gymnasium in Dießen und der selbstständige Bauingenieur wohlfühlen. Da waren sie sich ganz sicher. Doch das Interesse für das alte Haus war geweckt. So etwas wollten sie immer schon mal besitzen und so herrichten, dass es wieder bewohnbar sein würde.
Da das Haus und Grundstück gesondert verhandelt werden mussten, war das ein schwieriges Unterfangen. Der Besitzer habe es eigentlich nicht hergeben, sondern selbst ausbauen wollen. Die Hartnäckigkeit der 56-jährigen Birgit Forster und des 57-jährigen Ralf Eckstein führte schließlich aber dazu, dass sie 2015 in ihr neues Zuhause einziehen und die Renovierung und den Ausbau vom denkmalgeschützten Haus in Angriff nehmen konnten. Doch das war leichter gesagt als getan. Sie brauchten eine bestmögliche Beratung und Unterstützung. Die fanden sie bei Architekt Martin Hofmann vom Architekturbüro Hofmann & Diez in Irsee. Wie sich herausstellte, ist das Haus nicht nur alt, sondern uralt. Es war um 1600 erbaut worden, also hatte es bereits den Dreißigjährigen Krieg erlebt. Ein Holzbalken aus der Zeit um 1590 beweise das. Das stellte ein Dendrochronologie-Gutachten fest, eine Wissenschaft vom Baumalter. Insgesamt war das Haus ein Ständerbohlenbau, für das Holz verwendet wurde, das somit nachweislich um 1596 geschlagen worden war. In den fünf Jahrhunderten erfuhr das Haus fünf Umbauphasen, so Architekt Martin Hofmann. Jede Generation war wohl daran beteiligt. Bei der Renovierung des Erdgeschosses kamen noch ältere Spuren zutage. Ein frei gelegter Backofen deutete darauf hin, dass in dem Haus auch einmal eine Bäckerei gewesen sein musste.
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