Eine selbstlose Helferin

Trauer um Maria Stadler

Ohne Maria Stadler wären viele Krebspatientinnen wahrscheinlich noch verzweifelter gewesen, als sie es ohnehin schon waren. Denn die Markt Walderin, die 1980 selbst an Brustkrebs erkrankt war, hat 1981 die damals erste Krebsselbsthilfegruppe im Unterallgäu gegründet. Nun ist Maria Stadler wenige Wochen nach ihrem 85. Geburtstag, den sie noch in guter Verfassung gefeiert hatte, einer erneuten Krebserkrankung erlegen.

Als Vorsitzende der Selbsthilfegruppe stand sie mehr als 20 Jahre nicht nur den erkrankten Frauen zur Seite, besuchte sie zuhause und im Krankenhaus, sondern leistete auch wertvolle Aufklärungsarbeit: Viele hielten Krebs damals noch für ansteckend. Für ihr Engagement wurde sie 1994 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet, die deutsche Krebshilfe würdigte sie mit der silbernen und goldenen Medaille. Daneben verbrachte Maria Stadler viel Zeit in ihrem geliebten Garten und besuchte in schweren Momenten die Mariengrotte bei Bürgle, die sie auch pflegte. Sie hat gerne geholfen und war eine fröhliche, lebenslustige Frau – trotz all der Schicksalsschläge, die sie im Laufe ihres Lebens verkraften musste: die Vertreibung aus Untertannowitz im heutigen Tschechien, den frühen Tod zweier Geschwister und des Vaters, die schwere Krankheit eines ihrer sechs Kinder, ihre eigene Erkrankung und schließlich der Tod ihres Mannes ein Jahr nach der Goldenen Hochzeit. (baus)

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