Turnen in Markt Wald: Er turnt seit fast 70 Jahren

VonMarius Scheitle

Wer in den vergangenen Jahrzehnten in Markt Wald geturnt hat, hatte stets ihn als Trainer. Erwin Strodel hat den Verein geprägt und über Schwaben hinaus bekannt gemacht.

Nicht jeder 80-Jährige turnt am Barren wie ein junger Mann. Doch wer Erwin Strodels Geschichte kennt, wird sich nicht wundern. Er hat ein besonderes Verhältnis zum Turnsport. Strodel baute die Markt Walder Turnabteilung zu einem bayerischen Schwergewicht aus. Seit knapp 70 Jahren ist er dem Verein treu, hat über Jahrzehnte hinweg sämtliche Turner trainiert und für einige Neuerungen im Training gesorgt. Von der kompletten Renovierung der Turnhalle ganz zu schweigen.

1947, zwei Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs, begann Erwin Strodel mit dem Turnen, genauer gesagt mit „Freiübungen“, denn so bezeichnete man einst noch die Gymnastik. Ungefähr ein halbes Dutzend junge Turner taten sich damals zusammen. Heute hat der Turnverein circa 250 Mitglieder. Damals hatten die Turner keinen wirklichen Trainer, sondern sahen im Fernsehen Turnübungen und versuchten, diese nachzumachen. Heute sind in der Halle gleich drei Trainer anwesend, einer davon Strodel, auf dessen Erfahrung die jungen Turner immer noch vertrauen. Schon seit seinem 19. Lebensjahr ist Erwin Strodel Jugendtrainer. Die jungen Turner maßen sich zu dieser Zeit nur auf den Turnfesten, die selten stattfanden und auf denen man nur vorturnte. Eine wirkliche Wertung gab es nicht. Darum setzte sich Strodel für die sogenannten Vergleichskämpfe ein, auf denen sich verschiedene Turnmannschaften in Wettkämpfen maßen. „Mir war egal, wenn wir gegen Augsburg verloren haben, wir konnten aber viel von unserem Gegner lernen und die Jugendlichen waren viel motivierter“, sagt Strodel dazu. Schnell machte sich die Turnabteilung von Markt Wald in Schwaben einen Namen. Aus den Vergleichskämpfen wurden dann die Ligen.

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