Kriegskamerad Hitler war gnadenlos
Ein Jude aus Krumbach diente ab 1914 gemeinsam mit Adolf Hitler
Ein besonderes Bilddokument aus dem Ersten Weltkrieg verbirgt ein Stück tragischer Geschichte. Das Foto wurde zu Beginn des Krieges 1914 aufgenommen und zeigt eine Einheit eines Bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Diesem gehörte auch der Soldat Adolf Hitler an . Einer seiner Kameraden war der Jude Julius Buff aus Hürben bei Krumbach. Nach dem Krieg 1914/18 hatte Buff beruflich mit Polsterwaren zu tun. So kam er geschäftlich auch des öfteren zur Polsterei und Sattlerei Probst nach Pfaffenhausen.
Im Dritten Reich änderte sich ab 1933 dann vieles, weshalb Julius Buff auch von seiner Angst erzählte. Er konnte angesichts der Judenverfolgung nicht verstehen, dass Adolf Hitler auch ihm als ehemaliger Kriegskamerad und Kämpfer für das Vaterland nach dem Leben trachtete, weil er Jude war. So fasste er den schweren Entschluss, mit seiner Familie nach Amerika zu fliehen. Buff erlernte deshalb bei Probst in Pfaffenhausen noch bewusst das Matratzenmachen „für Amerika“, wie er damals dem Sattler anvertraut hat. Die Zeit wurde für ihn knapp. Im Frühjahr 1939 hat sich die Familie Buff in Hamburg mit einem Dampfer nach Amerika auf den Weg gemacht. Erst nach einer längeren Odyssee wurden die USA ihre neue Heimat. Kurz vor seiner Flucht hatte Julius Buff der Familie Probst in Pfaffenhausen noch das Gruppenfoto mit „Kamerad“ Adolf Hitler als Erinnerung an ihn übergeben. Er wollte damit nichts mehr zu tun haben. Die Familie Probst bewahrte das Bild behutsam auf. 1988 hat dann Walburga Probst die Fotografie zusammen mit ihrem Wissen als Zeitzeugin einem Pfaffenhausener zur Archivierung übergeben. Sie war damals nicht informiert, was aus dem ehemaligen Geschäftspartner Julius Buff im Exil geworden ist. Doch der frühere AZ-Chefredakteur Gernot Römer hat in seinem Buch „Die Austreibung der Juden aus Schwaben“ neben anderen auch das Schicksal dieser Familie erforscht und beschrieben. Sie ist in Amerika sesshaft geworden. Der bei der Flucht erst 17-jährige Buff-Sohn Fritz hat demnach später in der US-Marine als „Fred“ Buff gedient und dann in den USA als Manager Karriere gemacht. (hlz)
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.