Millionenprojekt des Klosters nimmt Formen an
Die Schwestern wollen Entlastung auf dem heiß laufenden Mietmarkt von Bad Wörishofen schaffen. Doch es gab auch Kritik. Der Berater des Klosters nimmt Stellung
Eines der wegweisendsten Bauprojekte des Jahres in Bad Wörishofen nimmt Gestalt an. Es geht um den Neubau von besonders günstigen Mietwohnungen durch das Kloster der Dominikanerinnen. Friedrich Hansel, der das Kloster in dieser Angelegenheit berät, stellte gegenüber unserer Zeitung den Beginn der Arbeiten für den März in Aussicht. Bevor mit dem Neubau begonnen wird, muss die ehemalige Klosterlandwirtschaft an der Ecke St.-Anna-Straße/Promenadestraße abgerissen werden. Außerdem musste eine neue Unterkunft für die syrische Flüchtlingsfamilie gefunden werden, welche derzeit in Räumlichkeiten der alten Landwirtschaft lebt. Dies sei nun gelungen, berichtet Hansel. Die Familie zieht in ein Gebäude am Klosterhof. Mit dem Ende der Landwirtschaft kommt voraussichtlich auch das Aus für den Tunnel unter der St.-Anna-Straße. Dieser verbindet das Kloster mit dem Landwirtschaftsgebäude auf der anderen Straßenseite. Das Bauwerk hatte den Dominikanerinnen einst ermöglicht, die Arbeitsstellen in der Landwirtschaft zu erreichen, ohne das Kloster verlassen zu müssen. Hansel sagt, der Tunnel werde entweder zugemauert oder zugeschüttet, endgültig entschieden sei das noch nicht. Gebraucht werde er jedenfalls nicht mehr. Bestehen bleibt die Mauer um das Gelände, diese ist laut Hansel denkmalgeschützt. Ist das alte Gebäude einmal weg, soll alles ziemlich schnell gehen. Bis Oktober 2018 soll das neue Gebäude bezugsfertig sein. Nachdem unsere Zeitung erstmals über die Pläne des Klosters berichtet hatte, wurde auch Kritik laut, als klar war, welche Art von Wohnungen dort entstehen sollen. Einige hatten sich erhofft, dass auch günstiger Mietraum für Familien entstehen wird, welche in Bad Wörishofen auch keinen einfachen Markt vorfinden. Friedrich Hansel stellt nun klar, dass dies nie im Gespräch war. Die Klosterschwestern hätten mit ihrem Projekt immer schon sozial schwächere Ältere unterstützen wollen, vor allem Alleinstehende. „Der Bedarf dafür ist in Bad Wörishofen größer, als man denkt“, sagt Hansel. Die Angaben dazu, welche Wohnungsgrößen in Bad Wörishofen am dringendsten benötigt werden, stamme zudem nicht vom Kloster sondern von der Wohnungsgenossenschaft, welche das Gebäude später auch betreuen werde. Dass der Bedarf tatsächlich groß ist, zeigt auch die Tatsache, dass bereis nach Bekanntwerden der Pläne die ersten Anmeldungen bei Hansel eingingen.
Um das Gebäude mit insgesamt 900 Quadratmetern Wohnfläche zu bauen, nimmt das Kloster etwa vier Millionen Euro in die Hand. Das Geld stammt aus dem Verkauf von Grundstücken außerhalb der Stadt, die an einen Privatmann gingen. Zuvor habe man die Grundstücke auch der Stadt angeboten, aber keine Einigung erzielt, sagt Hansel. Die Grundstücke würden weiterhin landwirtschaftlich genutzt. Für die Schwesternschaft der Dominikanerinnen sei es wichtig gewesen, etwas für die Allgemeinheit zu tun, betont Hansel. Um den Mietpreis unter dem ortsüblichen Niveau halten zu können, wird eigens eine Stiftung gegründet. Auf den Markt kommen werden in zwei miteinander verbundenen Gebäuden acht Wohnungen mit etwa 45 Quadratmetern und zwölf Wohnungen mit etwa 65 Quadratmetern.
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