Nach der Flucht beginnt das Warten
Ein ehrenamtlicher Unterstützerkreis kümmert sich um die Männer, Frauen und Kinder. Sie pauken fleißig deutsch, die Stadt hilft mit Jobangeboten. Doch die Zukunft ist ungewiss
Die eilig angeschafften Wohncontainer, die unklare Zahl der Flüchtlinge, die offene Betreuungssituation: Eine gewisse Aufregung hatte schon geherrscht, als feststand, dass auch die Kneippstadt Flüchtlinge aufnehmen wird. Mittlerweile ist aber große Ruhe und Gelassenheit eingekehrt. Dies ist sicherlich ein gutes Zeichen und nicht zuletzt dem Unterstützerkreis zu danken, der sich aus Mitgliedern der katholischen und evangelischen Kirche gebildet hat. In der Kneippstadt wohnen derzeit neun Asylbewerber, zwei aus Nigeria, einer aus Uganda, zwei aus Mali und vier aus dem Senegal. Sie haben die Wohncontainer im Gewerbegebiet bezogen, direkt neben der Obdachlosenunterkunft. Eine große Familie aus Syrien mit vier Kindern und den Großeltern ist zudem in der Irsinger Straße untergebracht, ebenso wie eine junge Sinti-Familie.
Zufrieden mit der derzeitigen Situation sind offensichtlich auch die Asylbewerber selbst, wenngleich bei ihnen natürlich immer die Frage im Raum steht, wie es weitergeht. Bamori Keita spricht schon ein wenig deutsch, lässt im Gespräch aber auf Französisch durch Hilde Klein übersetzen, dass die Leute hier zu ihm sehr nett seien. Arouna Konate, ebenfalls aus Mali, ergänzt, dass er froh ist, dass er jetzt etliche Stunden im Bauhof mitarbeiten darf. Das helfe gegen die Langeweile. Vor allem diese Langeweile macht den Asylbewerbern, von denen die ersten jetzt seit Februar in Bad Wörishofen hier sind, oft noch am meisten zu schaffen. Nach drei Monaten dürfen sie aber kleine Tätigkeiten annehmen. So sind nun zwei im städtischen Bauhof eingesetzt und zwei weitere helfen im evangelischen Gemeindezentrum mit, wo sie sich zum Beispiel um den Bibelgarten kümmern. Stadtgärtnermeister Andreas Honner zeigt sich dabei sehr zufrieden. „Zwar ist die Verständigung mit den beiden manchmal etwas schwierig, doch sie sind pünktlich und zuverlässig“, berichtet Honner. „Wir setzen sie überwiegend bei der Beetpflege mit ein, aber auch in Sonderfällen wie zuletzt, als Wasser in der Tiefgarage am Kurhaus stand, halfen sie mit.“ Gut wäre es, wenn sich noch weitere Arbeitsmöglichkeiten, etwa im Hausmeisterdienst, auftun würden.
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