Orientierung, wo Übersicht fehlt
Während andere morgens gemütlich frühstücken, steht sie bereits an der Ampel. Margit Pietzke ist Schulweghelferin
Morgens um halb acht an der Krumbacher Straße: Stoßstange an Stoßstange stehen die Autos Schlange. In Richtung der großen Kreuzung am Oberen Tor bildet sich ein Rückstau , der fast bis zum Neubaugebiet reicht. In zähem Tempo bewegt sich die Kolonne Stück für Stück vorwärts – wenn nicht wieder ein Radfahrer oder Fußgänger auf die Ampel drückt. In der feucht-kalten Herbstluft dampft es so stark aus den Auspuffen, dass sich eine kleine Dunstwolke über den Autos ausbreitet. Links und rechts der Straße wuseln Radfahrer über die Wege. Viele Mindelheimer sind gerade auf dem Weg zur Arbeit, andere bringen die Kinder zur Schule, in den Kindergarten oder wollen früh ihre Einkäufe erledigen. Glück hat, wer um diese Zeit nicht im Berufsverkehr steht.
Eine, die den Stau zur Hauptverkehrszeit gezielt aufsucht, ist Margit Pietzke. Jeden Mittwochmorgen steht sie über eine halbe Stunde lang an der Fußgängerampel und bedient eifrig den Drückknopf – ohne auch nur ein einziges Mal über die Straße zu gehen. Als Schulweghelferin geht sie nämlich nur auf die Straße. Mit ausgebreiteten Armen stellt sie sich vor die Autos und sichert Fußgängern den gefahrlosen Übergang. Das ist an der Fußgängerampel der Krumbacher Straße auf Höhe der Bäckerei Mandl auch dringend notwendig: Aus den Wohngebieten brausen Radfahrer an der Straße entlang, Fußgänger tummeln sich auf den Wegen längs der Straße. Vor der Bäckerei parken auf engstem Raum kreuz und quer die Autos, auch aus den Seitenstraßen kommen sie angefahren. Und der Fußgänger- und Fahrradweg führt genau zwischen Bäckerei und Straße entlang. Wo Verkehrsteilnehmern auf ihrem eiligen Weg zur Schule oder Arbeit die Übersicht fehlt, schafft Margit Pietzke einmal die Woche Orientierung. An den anderen Tagen sind ihre vier Mitstreiterinnen vor Ort.
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