Verkehr: Ortsdurchfahrt mit Tücken

VonFranz Issing

 Die Kurven in Wiedergeltingen sind lebensgefährlich, sagen einige Bürger und die Kreisverkehrswacht.

 „Nomen est Omen“. Das Szenario erinnert ein bisschen an Don Quijote, den „Ritter von der traurigen Gestalt“. Schon seit fünf Jahren kämpft Josef Ritter vergebens für sicherere Gehwege an der MN 10 in der Ortsmitte. Dort begegnen sich täglich in einer gefährlichen Kurve viele hundert Brummis und weichen angesichts der schmalen Fahrbahn ständig auf die Gehwege aus. Das Ersuchen des Steuerberaters an Bayerns Innenministerium, die Regierung von Schwaben, das Landratsamt Unterallgäu und die Gemeinde, hier Abhilfe zu schaffen, gleicht einem Kampf gegen Windmühlen.

„Die Kurven im Ort sind nicht für einen Schwerlastverkehr ausgelegt und werden von nicht ortskundigen Fahrern oft unterschätzt“, sagt Ritter. Täglich, so schätzt er, wälzten sich etwa 4500 Fahrzeuge durch den Ort. „Es gibt nirgends eine Überquerungshilfe“, kritisiert Ritter. Der Steuerberater sieht besonders Schulkinder und ältere Leute gefährdet. „Viele Senioren radeln schon seit Langem auf den Gehwegen, weil sie befürchten von einem Lkw erfasst zu werden“, hat er beobachtet. Für ihn unverständlich: „Zu Schuljahresbeginn werden riesige Aktionen mit Polizei, Transparenten und Schulweghelfern gestartet, aber nicht daran gedacht, dass die ABC-Schützen auch nachmittags im Dorf leben“.“ Für Ritter steht fest: „Die Lebensqualität in Wiedergeltingen ist wegen des Schwerverkehrs abgewertet.“ Die Bordsteine hätten sich durch das Überfahren bereits gesenkt. Es müsse endlich eine Lösung her. „Das Dorf wird mehr und mehr zur Umgehungsstraße für die Autobahn“, befürchtet Ritter.

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