Raus aus dem Kasten
Hermann Walter ging einst freiwillig in die DDR und ist vor gut 30 Jahren wieder aus dem Land geflüchtet
Unterallgäu Das entscheidende Dokument hat er mehr oder weniger entwendet. Rein in den Lesesaal, Gesetzblatt heimlich kopiert, Kopie unter dem Hemd verborgen und sofort wieder raus. Anders ging das nicht in der ehemaligen DDR. Was Hermann Walter (Name geändert) mit einem Kollegen aus der Landesbibliothek in Dresden geschmuggelt hatte, hätte so etwas wie das plötzliche Ende der DDR bedeuten können. Das SED-Regime hatte dem Westen bei der ersten Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) Zugeständnisse gemacht, um als Staat anerkannt zu werden. 1975 war das, knapp 15 Jahre nach dem Mauerbau.
Der Verordnung zufolge stand es fortan jedem DDR-Bürger offen, seinen Wohnsitz frei zu wählen. Nur veröffentlicht wurde diese Gesetzesänderung nie. Die staatlich gelenkten Medien berichteten nicht darüber. „Und zu anderweitigen Informationen hatten wir keinen Zugang“, sagt Walter. Die Kopie des Gesetzblatts in Händen, konnten er und seine Familie die Ausreise beantragen, ganz legal und auf bürokratischem Weg.
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