Über Geschichte stolpern
Bad Wörishofen erinnert 70 Jahre nach dem Kriegsende mit Stolpersteinen an die jüdischen Eheleute Glasberg, die von den Nazis ermordet wurden. Gedenkfeier am Dienstag
Zwei kleine Messingplatten sollen künftig die Blicke der Passanten an der Bahnhofstraße auf sich ziehen. Es handelt sich um sogenannte Stolpersteine. Sie werden künftig an die jüdischen Eheleute Emma und Hermann Glasberg erinnern, die von den Nazis ermordet wurden. Die Steine verlegt der Künstler Gunter Demnig aus Köln persönlich. Er tut dies am Dienstag, 26. Mai, um 16 Uhr. Demnig ist der Initiator dieses mittlerweile europaweit bekannten Kunstprojekts. Zuvor, um 14 Uhr, ist Demnig bereits in Mindelheim tätig. Dort erinnert man mit Stolpersteinen an die jüdische Familie Liebschütz und den Kommunisten Jakob Grünwald.
Die Stadt Bad Wörishofen lädt alle Bürger ein, bei diesem Gedenkakt dabeizusein. „Die Kneippstadt Bad Wörishofen setzt ein Zeichen der Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus“, teilt das Rathaus dazu mit. Den Anstoß dazu gab einst Michael Scharpf, der damals Fraktionssprecher der Grünen im Stadtrat war. Zunächst herrschte dort Skepsis, auch deshalb, weil etwa Landesrabbiner Henry Brandt die Stolpersteine ablehnt. Bundesweit haben die jüdischen Gemeinden dazu aber ganz unterschiedliche Positionen. Letztlich gaben die Recherchen Scharpfs den Ausschlag zu einem einstimmigen Ja. Scharpf hatte die Glasberg-Nachfahren in Kalifornien (USA) ausgemacht. Diese befürworten das geplanten Gedenken an die eigenen Großeltern in Bad Wörishofen. Glasberg-Enkelin Nancy Meyer wird zur Verlegung in der Kneippstadt anreisen und bei der Gedenkfeier dabei sein. Die Feier wird musikalisch umrahmt von der Irmgard-Seefried-Musikschule unter der Leitung von Gerhard Wolf. Die Steine werden vor dem Reisberger-Haus in den Gehweg eingelassen.
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