Vollbremsung beim Verkehrskonzept
In einer turbulenten Sitzung schafft der Stadtrat von Bad Wörishofen die strittigsten Regelungen wieder ab. Stattdessen sollen neue Pläne her, etwa für einen Zebrastreifen am Leusser-Platz und die Bahnhofstraße.
Wenn es um das Verkehrskonzept geht, herrscht im Stadtrat von Bad Wörishofen regelmäßig der Ausnahmezustand. Diesmal war es nicht anders. Die mehr als 80 Zuhörer erlebten nicht nur der Temperaturen im Saal wegen eine hitzige Sitzung. Vor allem Verkehrsreferent Jens Hemberger (CSU) und Stadtentwicklungsreferent Daniel Pflügl (Grüne) gerieten heftig mit Bürgermeister Paul Gruschka (FW) aneinander, auch Claus Thiessen (FDP) hielt nicht mit lautstarken Attacken hinterm Berg. Er warf Gruschka vor, dieser wolle sich in Sachen Verkehrskonzept „nur profilieren“, die Stadtratsmehrheit dagegen „ernsthafte Politik“ betreiben. Pflügl wiederum herrschte Gruschka an: „Sehen Sie doch mal, was Sie da angerichtet haben“. Da ging es bereits um die Frage, ob die Fahrbahnmarkierungen auf den Fahrradstraßen erneuert werden oder nicht. Denn aufgehoben wurde das Verkehrskonzept in der Sitzung keineswegs. Krumme und verblasste Linien hatten bekanntlich monatelang für Ärger gesorgt. Dass diese Markierungen nicht notwendig seien, machte wiederum Gruschka klar. Thiessen erhielt von ihm nach mehreren lautstarken Zwischenrufen eine Ermahnung.
Zu Beginn der Sitzung standen Anträge der CSU-Fraktion und ergänzende Anträge der Verwaltung auf der Tagesordnung, insgesamt 14 einzelne Punkte. Drei Klausursitzungen des Rates waren der Sitzung vorausgegangen, daran erinnerte Zweiter Bürgermeister Stefan Welzel in seiner zweiten Funktion als CSU-Fraktionssprecher. Welzel sprach sich dafür aus, jene Punkte des Konzepts, die nicht funktionieren, zurückzunehmen: „Ein beständiger Wechsel wird niemandem zugute kommen.“ Mit der Tagesordung war Welzel allerdings nicht zufrieden. Mit Blick auf die Ergebnisse der Verkehrsklausur sei diese „nicht schlüssig“.
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