Warum einen Supermarkt in Rammingen?
Die lokalen Händler können den Wunsch mancher Bürger nach einem Discounter nicht nachvollziehen
Neues Rathaus oder/und Supermarkt? Das scheint die entscheidende Frage beim kommenden Bürgerentscheid am 10. Januar zu sein, wenngleich die Fragestellung ganz anders lautet. Die MZ besuchte lokale Händler.
Angelika Leinsle steht mit ihrem kleinen Lebensmittelladen stellvertretend für ein Stück Dorfkultur in Rammingen, seit 18 Jahren versorgt sie die Menschen in der Umgebung mit Lebensmitteln, Zeitschriften und Haushaltsartikeln. Sie ist auch erste Ansprechpartnerin im Ort, wenn Touristen kommen und Fragen haben, Seelsorgerin für die Menschen, die sonst niemanden mehr haben. Auf den wenigen Quadratmetern Verkaufsfläche versucht sie alles unterzubringen, was sich ihre Kunden wünschen. In einer Tiefkühltruhe gibt es Eis und Kartoffelecken, in einem gewöhnlichen Kühlschrank haben verschiedene Sorten Joghurt, Käse und Wurst vom Metzger ihren Platz. Neben den Obstkonserven steht ein großes Regal mit frischem Früchten und Gemüse, darauf ist die Inhaberin besonders stolz. „Die Ware wird mehrmals die Woche angeliefert und hat immer sehr gute Qualität“, betont sie. Weder am Obst, noch an den Getränkekisten sind Preisschilder angebracht. Eine handgeschriebene Liste, die neben der Waage für die Früchte liegt, zeigt, wie viel die frischen Waren heute kosten. Ihr Laden ist täglich, außer Mittwoch- und Samstagnachmittag geöffnet. „Wenn hier ein Supermarkt aufmacht, sieht es für uns schlecht aus“, schätzt Angelika Leinsle.
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