Heimat im Unterallgäu: Was jungen Unterallgäuern in der Fremde fehlt

VonLioba Hölzle und Patricia Zettler

Zum Studieren oder Arbeiten sind viele junge Leute in eine neue Stadt gezogen. Was ihnen an ihrer Heimat am meisten fehlt.

Was ist die neu gewonnene Unabhängigkeit doch für ein schönes Gefühl! Und doch zählen wir immer die Tage, bis wir wieder in unser vertrautes Umfeld, zu unserem Freundeskreis, in unsere Familien zurückkehren. Zwar haben wir eine neue Unterkunft, doch zu Hause sind wir nur dort, wo sich unser Herz auch wirklich daheim fühlt. Und so viel können wir vorab sagen: Dieser Ort liegt nicht in der Oberpfalz, nicht in München – und sicher auch in keiner anderen Studentenstadt. Dort hadern wir immer noch oft genug mit dem neuen Leben. Und doch sind genau das die Momente, in denen uns eines klar wird: Daheim im Unterallgäu ist es einfach am schönsten.

Der Dialekt Das Leben im Unterallgäu ist ein Leben unter Gleichgesinnten. Ein jeder „verstaut“ des „Gschwätz“ des anderen. Und wenn „id“, kann man sich immer noch mit Mimik und Gestik verständigen. Das Problem daran? Ich habe ganze 18 Jahre, also mein Leben lang, nicht anders gesprochen. In meiner neuen Stadt, 330 Kilometer vom Unterallgäu entfernt, stoße ich oft nur auf fragende Blicke, wenn ich von meinen Freizeitaktivitäten wie dem „Pschüdda“ erzähle. Versuche ich schwäbische Ausdrücke zu übersetzen, brauche ich oft viel Zeit zum Überlegen. Wie sag i dis also, wenn i mi in einem Laden „umluaga“ will, um vielleicht „ebbes“ in den Einkaufswagen zum „beiga“?

Mindelheim Landkreis Unterallgäu München