Zeichen einer großen Liebe
Wie Briefe und Lieder von Clara und Robert Schumann im Silvestersaal das Publikum berührten
Die große Liebe zwischen Robert und Clara Schumann stand im Mittelpunkt eines beeindruckenden Abends mit Literatur und Musik im Mindelheimer Silvestersaal. Mezzosopranistin Silvia Mütterlein und Tenor Peter Schmitz sangen Kompositionen von Robert Schumann aus den Liederkreisen „Myrthen“ Op 25 und „Eichendorff“ Op 39. Charakter, Gefühle und Ausstrahlung einer großartigen Persönlichkeit wie Clara Schumann zu interpretieren: keine leichte Aufgabe. Magdalena Deigendesch löste sie jedoch souverän mit jugendlichem Charme, ins Ohr gehender Stimme und sensibler Einfühlsamkeit in ihre Rolle. „Ich schreibe voll Herzensangst und stehend in meiner Kammer“, vertraut sie dem Geliebten an, dem ihr Vater – Friedrich Wieck – nur mit Kälte und totaler Ablehnung begegnet. Wie Jochen Schuster als Robert Schumann voller Inbrunst und Hingabe Worte und Gefühle aus den Briefen an Clara vermittelte, das war spannend und wirkte absolut authentisch. An den richtigen Stellen ließ er die nötige Zartheit für die junge Angebetete, die Hoffnung und die unerschütterliche Liebe – „bald bist du mein Weib“ – doch auch die Wut auf den verständnislosen Übervater seiner Angebeteten aufkommen. Dass die beiden Lesenden – weit auseinander – am rechten und linken Bühnenrand platziert waren, machte die für lange Zeit räumliche Distanz und ihre heftige Sehnsucht zueinander doppelt deutlich. Mit herrlicher Stimmen – ausdrucksstark und dennoch scheinbar mühelos – brillierte Silvia Mütterlein mit Stücken wie dem „Volksliedchen op. 51 Nr. 2“, dem „Lied der Suleika op. 25 Nr. 9“ „Du bist wie eine Blume“ op. 25 Nr. 24 hat Heinrich Heine ganz sicher für Frauen wie Mütterlein geschrieben und würde sich freuen, sein Werk von markanter Stimme wie der von Peter Schmitz zu hören. Dem gelang es, dass die gebannt lauschenden Gäste nicht nur an seinen Lippen hingen, sondern gedanklich auch mit auf die Reise gingen.
So lag diesem anspruchsvollen Programm die Lyrik genialer Dichter zugrunde, und ob nun Tragik oder Leichtigkeit das Publikum erreichen sollte: Bernhard Hess am Klavier sorgte mit facettenreichem Anschlag stets für exzellente Begleitung.
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