25-Jähriger drohte seiner Freundin mit dem Tod
Neu-Ulmer muss sich vor dem Amtsgericht Memmingen wegen Zuhälterei verantworten, wird dann aber wegen Körperverletzung und Bedrohung verurteilt.
Die Staatsanwaltschaft Memmingen warf dem in Neu-Ulm lebenden Rumänen in der Anklageschrift vor, die Frau nach Deutschland geholt zu haben, um sie zur Prostitution zu zwingen. Fünf Monate verbrachte er daher in Untersuchungshaft, ehe es gestern zum Prozess kam, bei dem sich die Vorwürfe der Zuhälterei jedoch nicht bestätigten. Dafür aber die in Sachen Körperverletzung und Bedrohung: Im Oktober 2014 lebte das Paar gemeinsam mit einem Cousin des Angeklagten in dessen Wohnung. Nachdem es zu einem Streit gekommen war und ihr Lebensgefährte sie mit der Faust ins Gesicht geschlagen hatte, verließ die junge Frau aus dem Haus. Als der Rumäne sie wieder entdeckte, versuchte er, sie auf offener Straße mit Gewalt zurückzubringen – eine Passantin beobachtete das, eilte der Frau zu Hilfe und rief die Polizei. Der aggressive Mann, der zuvor seiner Freundin mit dem Tod gedroht hatte, sollte sie ihn ins Gefängnis bringen, flüchtete.
Unklar blieb gestern vor Gericht, was vor diesem Vorfall auf offener Straße geschah. Der Angeklagte selbst ließ über seine Dolmetscherin erklären, dass er nach Deutschland gekommen war, um für die Herbst- und Wintermonate eine Arbeit zu finden. Ob der Angeklagte seine Lebensgefährtin gegen ihren Willen ebenfalls mitgenommen und sie zur Prostitution gezwungen hatte, blieb offen. Denn zu Verhandlung selbst erschien die derzeit in Rumänien lebende Frau nicht. Dafür sollten ihre Aussagen bei der Polizei Klarheit in den Fall bringen, doch dort hatte sie sich mehrmals widersprochen: So gab sie einmal an, bereits in Rumänien geschlagen worden zu sein, in einer anderen Version sagte sie, sie habe freiwillig der Prostitution zugestimmt und in Deutschland als Prostituierte gearbeitet. Doch Sex ohne Verhütung zu haben, um mehr Geld zu verdienen, habe sie abgelehnt – ihrem Freund habe das gar nicht gepasst. Er habe die Frau geschlagen und ihr gedroht, ihr das gemeinsame Kind wegzunehmen, das bei Verwandten in Rumänien lebte – so die Aussagen bei der Polizei. Ebenfalls sagte die junge Frau dort, dass der Angeklagte ihr später in Neu-Ulm Gewalt angetan habe, als sie sich weigerte, weiter als Prostituierte zu arbeiten. Darüber, ob sie daher aus der Wohnung geflohen oder von ihrem Freund hinausgeworfen worden war, lagen der Polizei verschiedene Aussagen vor.
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