Abschied vom Ich
Domenico Strazzeris neues Stück „My Name is …“ beschäftigt sich im Stadthaus mit Demenz. Der Choreograf findet darin intensive Bilder, die wohl keinen unberührt lassen.
Getanzte Demenz? Domenico Strazzeris Themenwahl für seine Tanzperformance zum Jahreswechsel 2016/17 klingt wie ein Widerspruch in sich – und ist doch eine seiner stärksten Arbeiten, die er je auf die Stadthaus-Bühne brachte. „My Name is …“ nimmt die Zuschauer gefangen in einer Welt, in der den vier Frauen auf der Bühne die Worte verloren gehen, die Identitäten verblassen, in der momenthafte Erinnerungen an jugendliche Lebensfreude aufflammen. Strazzeris hoch emotionale Choreografie – entstanden über Kontakte mit dem Ulmer Haus Schillerhöhe, einem Altenheim für Demenzkranke – spricht Augen und Ohren und vor allem die Seele des Zuschauers an und lässt wohl kaum einen Beobachter unberührt.
Da ist die Frau (Katharina Krummenacher), aus deren Kopf lange Gummibänder gewachsen scheinen. Bänder, die sie schwer an die Erde binden; Bänder, in denen sie sich verheddert, die sie zum Stolpern bringen und die zu den Fesseln eines inneren Gefängnisses werden. Die Szene ist nicht nur optisch großartig; sie ist derart assoziativ, dass sich die Emotionen des Sich-selbst-Entgleitens in den Zuschauer transportieren.
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