Als Ingstetten gegen die Fugger aufbegehrte
Wie vor über 500 Jahren der kleine Ort bei Roggenburg in die Schranken gewiesen wurde.
Die Streitmacht war martialisch: Rund 60 schwer bewaffnete Reiter und 500 Fußknechte waren der Nacht vom 12. auf 13. Oktober 1513 vor dem Roggenburger Kloster aufmarschiert. Reichsabt Jodokus (1507 bis 1528) befürchtete, die Truppen wollten sein Kloster ausrauben.
Was war passiert? 1513 wollte Roggenburg am Ort Marktrecht ausüben, was dann aber am Widerspruch der Weißenhorner scheiterte, die darin einen Eingriff in ihre Privilegien sahen. Der geschäftige Abt hatte von Kaiser Maximilian I. für das Dorf Ingstetten die Marktgerechtigkeit für einen Wochenmarkt am Aftermontag (Dienstag) oder Freitag und für zwei Jahrmärkte auf Letare (Fastensonntag) und vor dem St. Gallentag erwirkt. Doch die Weißenhorner Fugger erstickten die aufkeimende Marktkonkurrenz militärisch im Keim. Der vom Reichsstift Roggenburg geplante Markt in Ingstetten hatte noch „kein einzig Gwand“ verkauft und keinen Pfeil beim angesetzten Armbrustschießen verschossen, da war er schon wieder geschlossen. Dabei hatte Marktgründer Abt Jodokus getreulich beachtet, was Kaiser Maximilian angesichts der Fuggerschen Herrschaft in Weißenhorn ausdrücklich und urkundlich betonte: „Dass das Ingstetter Marktrecht den Jahr- und Wochenmärkten der Städte, Märkte und Dörfer in einer Meil Wegs um Ingstetten gelegen ohne Schaden sein sollte“. Obwohl Ingstetten weiter als eine Meile von Weißenhorn entfernt ist, war das kaiserliche Marktrecht in Ingstetten den Fuggern ein Dorn im Auge. Einer der beiden beantragten Jahrmärkte war nämlich auf den 14. Oktober angesetzt, zwei Tage vor dem alten Weißenhorner Gallusmarkt. Die Ing-stetter „und desgleichen andere, die dem Roggenburger Reichsabt ein Wohlgefallen tun wollten“, hatten bereits Vorbereitungen für ihre Märkte getroffen.
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