Als Neu-Ulm zur Kino-Stadt wurde
Mit dem Monumentalstreifen „Sibirien“ begann 1926 die Geschichte der Kinos in Neu-Ulm. Ein Blick auf die bewegte Zeit des „Metropol“ und anderer Filmpaläste.
Zwischen April und September 2019 feiert Neu-Ulm sein Jubiläum „150 Jahre Stadterhebung“. Die Neu-Ulmer Zeitung, die nächstes Jahr 70 Jahre alt wird, wirft in den kommenden Monaten ein paar Blicke in die Vergangenheit der Kommune, in ihre Gegenwart und – so weit möglich – in die Zukunft. Heute: eine kleine Neu-Ulmer Kinogeschichte.
Das erste Neu-Ulmer Kino trug unter dem Namen „Bayern-Lichtspiele“ die Adresse Schützenstraße 29, eröffnet am Samstag, 16. Oktober 1926, nachmittags um 18 Uhr, von Direktor Karl Spitz. Gezeigt wurde laut einer Annonce im Neu-Ulmer Anzeiger „Der gewaltige Monumental-Film ‚Sibirien’, 6 Akte aus Rußlands Tyrannei“. Platz fanden in dem schlichten Saal gut 250 Besucher auf einfachen Kaffeehausstühlen. Die waren rückseitig mit Holzlatten zusammengenagelt, damit sie in Reih und Glied stehen blieben. Direktor Spitz trennte sich nach nur zwei Monaten von Vorführgerät und Zuschauern. Der neue Inhaber A. Neumeier setzte ins Weihnachtsprogramm 1926 „den neuesten Fox-Großfilm ‚3 ehrliche Banditen’“, dazu das Lustspiel „Sami macht’s“ und den Kulturfilm „Die Geschichte vom Eis“. Neumeiers Nachfolger am Projektor wurde Lazarus Port, der die Lichtspiele ins Jahr 1928 führte und an Dreikönig ein „großes Doppelprogramm“ aufbot. „Der Bandit“ – „ein sensationelles Wildwest-Drama in sechs Akten“ und „Cohen contra Miller“ – „ein Film zum Totlachen in acht Akten“. Die „Akte“ waren nichts weiter als Unterbrechungen in der Filmvorführung. Die waren nötig, um am einzigen Projektor des Kinos die Filmspulen wechseln zu können. Bis ins Jahr 1930 hinein drohte den Lichtspielen immer wieder das vorzeitige Aus, was mit dem ständigen Besitzerwechsel gut dokumentiert ist.
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