Diademus: Alte-Musik-Festival setzt 2018 auf Qualität im Kleinen

VonMarcus Golling

Warum die Veranstaltung in Roggenburg dieses Jahr kürzer und etwas weniger spektakulär besetzt sein wird

Benno Schachtner führt kein ruhiges Leben: Gerade war der Countertenor in Frankreich unterwegs, um dort Bach-Kantaten zu singen. Demnächst übernimmt er die Titelrolle in der Philip-Glass-Oper „Echnaton“ im Opernhaus Bonn, gefolgt von Henry Purcells „King Arthur“ in der Staatsoper Berlin. Der 33-Jährige ist als Sänger gut im Geschäft, unterrichtet an der Musikhochschule Mannheim – und ist seit Oktober Vater eines Sohnes. Trotzdem verliert er sein anderes Baby, das Festival Diademus, nicht aus den Augen: Das Programm der dritten Ausgabe im Kloster Roggenburg ist zu „80 oder 90 Prozent fertig“, wie Schachtner sagt. Über die beteiligten Künstler hüllt er sich noch in Schweigen. Fest steht aber: Das Festival wird dieses Jahr ein bisschen kleiner als 2017.

Ändern wird sich zunächst die Dauer: Das Festival für Alte Musik findet von Sonntag, 26. August, bis Sonntag, 2. September, statt und wird damit nur noch eine statt zwei Wochen dauern. Als Grund dafür nennt Schachtner die Erfahrungen der zweiten Auflage: Das Abschlusskonzert mit dem Händelfestspielorchester Halle und Solisten hatte nicht den erhofften Erfolg – und hinterließ ein Loch in der Kasse. Schachtner glaubt, dass der Termin an einem Samstagabend ein Grund für den nur soliden Andrang gewesen sei. Deswegen soll das Finale nun – wie das Eröffnungskonzert – am bewährten Sonntagnachmittag steigen. Der Samstagabend bleibt dem intimeren Format „Nachtaktiv“ vorbehalten.

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