Arnold Stadlers Sätze sind unergründlich
Schriftsteller liest aus seinem Psalmen-Buch
Psalmen, gelesen in einer Ausstellung über Psalmen: Im Haus der Begegnung St. Claret ist derzeit eine Ausstellung zu verschiedenen Aspekten und Räumen des biblischen Buches zu sehen. Vor diesen Foto- und Text-Wänden erzählte der im Wendland und in Berlin lebende Schriftsteller Arnold Stadler über Psalmen und las aus seiner Übertragung von Psalmen in die Gegenwartssprache, die 1999 unter dem Titel „Die Menschen lügen. Alle. Und andere Psalmen“ erschien – gewidmet dem inzwischen 90-jährigen Martin Walser, der den Titel des Bandes vorschlug.
Stadler promovierte über Psalmen in den Werken Bert Brechts und Paul Celans. Wer solche Hintergründe nicht kennt, hat Schwierigkeiten, Stadlers schweifenden Sätzen zu folgen, mit denen er eher ein sprachliches Netz webt, denn Informationen gibt. Auf Schlüssigkeit legt der 62-Jährige, vielfach mit Preisen ausgezeichnete Literat keinen Wert, wenn er spricht – seine Sätze, von Gestik unterstützt, können sich jeweils mehrere Minuten schwebend von einem Sujet zum anderen entwickeln, können Napoleon, Theo Waigel und die Reformation zwischen zwei Punkten umklammern und setzen viel Vorwissen voraus. Mit dem Irrtum will er aufräumen, Martin Luther habe die Bibel als Erster ins Deutsche übersetzt, und verweist auf die Übersetzungen Notkers von St. Gallen und Otfrieds von Weißenburg, die in karolingischer Zeit lebten.
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