Aus dem Zeitalter des Heimwehs
Dörte Hansen stellt „Mittagsstunde“ vor
„Schiddeln“ – das ist sinnloses Herumgehen im Haus, verbunden mit nervtötenden Geräuschen. Schiddeln war das, was norddeutschen Kindern zur Mittagsstunde, wenn die Erwachsenen eine kurze Auszeit vom Arbeitstag nahmen, streng verboten war. „Niemand konnte leiser essen und die Treppe geräuschloser hinaufschleichen als Kinder, die in Nordfriesland aufgewachsen waren“, erfährt man in Dörte Hansens neuem Roman „Mittagsstunde“, den sie vergangenen Freitag im Roxy vorstellte.
Gut aufgelegt ließ sich die Autorin doch hinreißen, kleine Lektionen in Plattdeutsch einzustreuen, obgleich sie üblicherweise zusammenzuckt, wenn man sie mit der Bitte bestürmt „Sagen Sie doch mal was auf Platt!“ Und wer ihr mit dem Attribut des „Heimatromans“ kommt, gar heile Welt und rosa gezeichnetes Dorfidyll aus ihren Büchern abholen will, der kann die sonst so entspannte Husumerin schon mal entnervt erleben. Denn Idyll ist nicht das, was Hansen in ihrem zweiten Buch vorstellt und „Heimatroman“ ist das in ihren Augen nicht, eher ein „Herkunftsroman“. Womit sie sich auch abgesetzt sehen möchte gegenüber den zwischen Klamauk und Übertreibung geradezu anmaßenden Dorf-Darstellungen anderer Autoren.
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