Ausstellung im Heimatmuseum: So schön sind schiefe Töne
Das Weißenhorner Heimatmuseum zeigt Zeichnungen von Florian L. Arnold über die Zu- und Unfälle des Musizierens. Klar, dass es da nicht immer still zugehen kann.
Er hat es immerhin versucht: Die Oma wollte ihn für das Klavier begeistern, ohne Erfolg. Die Blockflötenstunden – keine schöne Erinnerung. Und aus dem Saxofon brachte er auch nach Monaten keinen vernünftigen Ton heraus. Musikalisch ist Florian L. Arnold, wie er selbst sagt, zu nichts zu gebrauchen, und das in einer Familie, in der von Profi- und begeisterten Amateurmusikern nur so wimmelt. Aber er kann zeichnen. „Damit kann ich die Schande kompensieren“, sagt der 40-jährige Elchinger und lacht. Da ist es nur konsequent, dass er seine unerwiderte Liebe zur Musik künstlerisch verarbeitet, und das virtuos, ideenreich und mit viel Humor: Davon können sich Besucher nun im Weißenhorner Heimatmuseum überzeugen, wo unter dem Titel „Molto Giocoso“ nun heitere Arbeiten über Zu-, Zwischen- und Unfälle von Musikern zu bewundern sind.
Bereits im vergangenen Jahr ist ein gleichnamiger Band erschienen, in denen die Karikaturen des Zeichners auf gewitzte Verse aus der Feder seines (musikalisch sehr begabten) Vaters Siegfried C. Arnold treffen. Im Museum hängen nun die Originale, was laut dessen Leiter Matthias Kunze ein „enormer Gewinn“ ist. Er schätzt nicht nur Arnolds detailreiche, hintersinnige und oft surreal-irrwitzige Zeichnungen und Druckgrafiken, sondern auch das Thema an sich. Denn so schön Musik bei einem Konzert auch klingen mag, „der Weg dorthin ist oft mit Misstönen gepflastert“.
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