Ausstellung in Weißenhorn: Als Radio die Welt bedeutete
Das Heimatmuseum Weißenhorn blickt auf 95 Jahre Rundfunkgeschichte zurück. Erstellt wurde die Schau von zwölf Schülern, die bei ihren Recherchen Überraschendes erfuhren.
Wenn Erich Mennel, der frühere Vorsitzende des Weißenhorner Museumsvereins, Beethovens Neunte hört, muss er immer an seinen Onkel denken, der sich zu den Klängen des Meisterwerks in einem Holzzuber die Füße wäscht. So erlebte er es nämlich als Kind, als sich die gesamte Familie vor dem Radiogerät versammelte. Ein Ritual, das der Generation Spotify geradezu mittelalterlich vorkommen muss. Doch zwölf Schüler des Nikolaus-Kopernikus-Gymnasiums haben sich davon nicht abschrecken lassen und im Rahmen eines Praxisseminars gemeinsam eine Ausstellung zu 95 Jahren Rundfunkgeschichte in Deutschland erarbeitet. „Hallo, hallo, hier Radio“ ist bis 6. Januar 2019 im Weißenhorner Heimatmuseum zu sehen.
Es ist bereits das fünfte P-Seminar, das Lehrerin Monika Göbel zusammen mit dem Heimatmuseum anbietet – und trotz des auf den ersten Blick eher unhippen Themas Radio das mit den meisten Teilnehmern. „Es ist einfach interessant, eine Ausstellung mitgestalten zu können“, sagt die Schülerin Simone Steinhof. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen, schon wegen der vielen historischen Radiogeräte, vom handgroßen Detektor bis zur wohnzimmerfüllenden und mehrere Monatsgehälter teuren Truhe, die überwiegend aus dem Nachlass des Weißenhorner Sammlers Norbert Schuster stammen. „Das ist wirklich ein Geräteschatz“, sagt Museumsleiter Matthias Kunze. Mit Blick auf die enorme Entwicklung in diesem Bereich sei es kaum zu fassen, dass seit dem Start des Rundfunkbetriebs in Deutschland erst 95 Jahre vergangen sind. Am 29. Oktober 1923 begann vom Berliner Vox-Haus aus die „Verbreitung von Musikvorführungen auf drahtlos-telefonischem Wege“. Für die Schüler wirken die Geräte von einst wie Artefakte aus ferner Vergangenheit, wie Niklas Groer, der sich im Team um die Technik kümmerte, gerne zugibt: „Man hat davon vielleicht schon Bilder gesehen, aber ich konnte mir darunter nichts vorstellen.“
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