Bischof: Sterben der Welt beginnt am Amazonas
Rafael García aus Ecuador spricht in Roggenburg über Umweltzerstörung – und deren Folgen für die Menschen hier.
Schlechte Aussichten für Mutter Natur: Am 8. August, dem von der World Wide Fund For Nature (WWF), einer der größten internationalen Natur- und Umweltschutzorganisationen, ausgerufenen „Welterschöpfungstag“, gab es in diesem Jahr nichts zu feiern. „Dieses Datum zeigt an, dass wir bis zu diesem Zeitpunkt bereits mehr Ressourcen der Erde verbraucht haben, als durch nachwachsende Rohstoffe ersetzt werden können“, stellte Pater Roman Löschinger, der Direktor des Bildungszentrums am Kloster Roggenburg, zum Besuch des ecuadorianischen Bischofs Rafael García fest. „Wir leben, als hätten wir eine zweite Welt im Ärmel“, sagte Löschinger, bevor García zu einem dramatischen Appell zum besorgniserregenden Zustand der Umwelt ansetzte.
Bischof García ist für die Adveniat-Aktion „Schützt unser gemeinsames Haus – Bedrohte Schöpfung – Bedrohte Völker“ unterwegs und wies nach einem Gottesdienst in der Klosterkirche mit deutlichen Worten darauf hin, dass die Menschen in den westlichen Gesellschaften nicht nur über ihre Verhältnisse lebten – sondern dass durch die Ausrottung der indigenen Völker und die Zerstörung der Natur am „anderen Ende der Erde“, zum Beispiel im Amazonasgebiet, die Welt vor eines jeden Haustür sterbe. „Jeder fünfte Atemzug Luft und jeder fünfte Schluck Süßwasser der gesamten Erde stammt aus Amazonien“, sagte der Bischof in seinem Vortrag. Die Umwelt werde durch Abholzung, Rodungen, Ölförderung, den Abbau von Mineralien und seltenen Erden sowie den Bau von Wasserkraftwerken und von gigantischen Soja-, Zuckerrohr- und Palmölplantagen täglich ein Stück weiter zerstört. Dem Amazonasgebiet, der grünen Lunge der Welt, drohe der Infarkt. Bereits eine Fläche von der Größe Frankreichs sei dort unwiederbringlich zerstört. „Der Abbau der Bodenschätze ist wie der Raub von Leben“, sagte Bischof García. „Wir müssen unser gemeinsames Haus schützen“, hatte Papst Franziskus besonders in Bezug auf Amazonien in seiner Enzyklika „Laudato si’“ gefordert. Bischof García erklärte, die Enzyklika beziehe sich nicht allein auf die Natur und die Umwelt, sondern auch auf die Lebenswelt der indigenen Völker, die von Farmern und Firmen vertrieben würden.
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