Bleiben Sie in Sicherheit – viel Glück!
Kein guter Zeitpunkt für einen Urlaub im Süden der USA: NUZ-Mitarbeiterin Iris Goefsky weilt mit Mann und Tochter in Florida. Hier schildert sie, was die Familie im Angesicht des heraufziehenden Sturms erlebt.
Wir hörten von Hurrikan Irma, aber hatten keine Ahnung, wie schlimm es werden wird. Wir waren in Südflorida in Cape Coral, wo bereits früh Supermärkte überfüllt und Trinkwasservorräte knapp waren. Die Menschen warteten auf neue Lieferungen – die in Kürze wieder weg waren. Genauso war es an den Tankstellen: Viele füllten Benzin in Kanister ab und die Zapfsäulen wurden bald gesperrt. Wir waren zwei Stunden unterwegs, um den Wasservorrat aufzufüllen. Unser Vermieter sagte erst, wir könnten in dem Haus bleiben. Wir sollen uns mit Lebensmitteln für etwa sieben Tage eindecken und dann im Haus „einigeln“.
Der Fernseher mit dem Wetterkanal lief ständig und die Lage wurde immer bedrohlicher. Als Kategorie fünf ausgerufen wurde, überlegten wir, was wir tun sollen. Ich sprach mit einigen Nachbarn und der größte Teil riet uns, dazubleiben. Also gingen wir noch mal einkaufen: Lebensmittel, die nicht gekühlt werden müssen, da der Strom auf jeden Fall ausfallen würde. Im Walmart bekam jeder zwei Pack mit 32 kleinen Wasserflaschen. Mittlerweile wurden die Fenster mit Metallverschlägen zugemacht. Dann wurde von ersten Evakuierungen in den Keys gesprochen. Wir waren ratlos und gingen zur Polizei. Dort hieß es, wir müssten auf jeden Fall mit Überschwemmungen rechnen. Es könne auch sein, dass das Dach weggerissen wird. Das machte uns noch mehr Angst. Wir riefen unsere Freunde in Orlando an, die sagten, wir sollen kommen. Wir packten unsere Koffer und machten uns auf den Weg. Vorher versuchten wir noch, einen Flug nach Deutschland zu bekommen – zwecklos. Wir sind spät am Abend in Orlando angekommen und konnten zu dritt auf einer Couch schlafen. Was besonders schön für uns war: Viele Leute boten uns einfach ihre Wohnung an. Ein anderer Freund, der im Hilton Hotel arbeitet, schlug vor, herzukommen. Er habe zwar kein freies Zimmer für uns, aber da er auch im Hotel bleiben muss, könnten wir ein Zimmer mit ihm teilen. Der Freitag war sehr aufregend. Die Einkaufszentren machten am Nachmittag zu, die Supermärkte ab Samstag. Die Flughäfen sind zu. Menschenschlangen vor den Geldautomaten. Alles wird sturmsicher gemacht. Die Menschen hoffen, dass es nicht schlimm wird, haben aber trotzdem Angst. Keiner weiß, was passiert. Wir sind sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Im Hotel wird es Notstromaggregate geben und wir werden uns etwas sicherer fühlen. Jetzt heißt es überall: Stay safe and good luck, bleiben Sie in Sicherheit – viel Glück!
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