Bringt Elton John Kirchenfenster zum Schwingen?
Warum Physiker Messdaten im Ulmer Münster sammeln
Am Freitagabend wird Sir Elton John zahlreiche Musikfreunde vor imposanter Kulisse begeistern. Wie die kunstvollen Fenster des Münsters auf die Beschallung reagieren, untersuchen Wissenschaftler um Professor Othmar Marti, Leiter des Ulmer Instituts für Experimentelle Physik. Dazu haben sie ein so genanntes Laserdistanz-Messgerät am Fenster oberhalb des Kassenhäuschens angebracht. Während des Konzerts soll das Gerät Auslenkungen („Schwingungen“) der Glasbausteine registrieren und an einen angeschlossenen Laptop weiterleiten. Auftraggeber der Messungen ist das Münsterbauamt: „In der Vergangenheit sind immer wieder Glasbausteine aus den Fenstern gefallen – das Bauamt vermutet einen Zusammenhang mit Jets, die über die Innenstadt fliegen“, erklärt Physik-Doktorand Tobias Paust. Deshalb sei die Gruppe gebeten worden, Messungen während des wohl lautesten Wochenendes des Jahres durchzuführen.
„Welche Frequenzen regen die teilweise kunsthistorisch bedeutenden Fenstern am meisten an und wie hoch sind die Pegel?“ sind Fragen, die die Wissenschaftler der Uni Ulm antreiben. Paust tippt auf tiefe Töne und Bässe. Die Physiker wollen Daten über die Amplituden liefern, auch im Vergleich zur Nacht oder zu einem „normalen“ Tag. In letzter Zeit sind sie beinahe Stammgäste im weltberühmten Gotteshaus, denn zunächst musste eine geeignete Messmethode gefunden werden. Sie experimentierten also mit Vibrometern sowie dem letztlich gewählten Laserdistanz-Messgerät, das Auslenkungen im Millimeter-Bereich registrieren kann. Nach einem Testlauf am Wochenende präsentierte Tobias Paust erste Daten: Am Samstagmorgen hat das Gerät erhöhte Schwingungen gemessen – womöglich aufgrund des Wochenmarkts – in den Abendstunden flacht die Kurve wieder ab.
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