Coolness-Cocktail mit Gänsehaut-Garantie
Hellmut Hattlers jüngstes Album „The Kite“ überwindet alle Stilschranken. Ergebnis von drei Jahren Arbeit
Neu-Ulm Nach über 40 Jahren Musikerkarriere muss Hellmut Hattler niemandem mehr etwas beweisen. Bei seinem neuen Album „The Kite“ („der Drache“) verzichtet der Ausnahmebassist deshalb auf virtuose Effekthascherei und setzt ganz auf das Mannschaftsspiel, stets nach der alten Musikerweisheit: Weniger ist mehr. Mit „The Kite“ hat er ein vielseitiges Werk geschaffen, das es in sich hat. In zwölf Stücken, an denen Hattlers langjähriger Kreativpartner Peter Musebrink kompositorisch einen großen Anteil hat, will der 61-Jährige alle Stilgrenzen hinter sich lassen, Jazz, Soul, Techno, Pop, House und Funk verschmelzen – ein Gebräu aus Melancholie und Coolness.
Zum Auftakt gibt es im Titelstück Sitar-Klänge und chromatischen Gänsehautgesang von Sängerin Fola Dada im harmonischen Moll, dessen dissonanter Tritonus in der Barockmusik zum Ausdruck von Leiden und Tod verwendet wurde. Hattlers Bass schnarrt mechanisch im Hintergrund, elektronische Samples peppen die knapp vierminütige Geisterbeschwörung auf. Gleich wird die erfrischend transparente Produktion des Albums deutlich, auch hier wurde nur Hand angelegt, wo es unbedingt sein muss. Das zweite Stück „Wider“ ist eines der besten von „The Kite“. Nach verträumtem Beginn spitzt sich das musikalische Zwiegespräch zwischen Hattler und Joo Kraus, der bei vier Songs als Gastmusiker dabei ist, fast unbemerkt zu. Im Midtempo gehalten, ist das Stück ausgesprochen raffiniert dramatisiert und in einer ruhigen Zwischenpassage wird deutlich, wie wertvoll der Beitrag von Hattlers Tab-Two-Kollege Kraus ist.
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