Das Omelett oder die Eier
Wer ein Omelett braten möchte, muss Eier zerbrechen. Und wer sparen will, muss dafür auf etwas verzichten. So einfach ist das. Mit dem Edwin-Scharff-Haus (ESH) in Neu-Ulm ist es nicht ganz so einfach. Lange war sich der Stadtrat quer über die Fraktionsgrenzen einig, dass das in die Jahre gekommene Tagungszentrum am Donauufer umgebaut und saniert werden muss, wenn es auch in Zukunft konkurrenzfähig sein soll.
Doch jetzt hat eine Mehrheit Oberbürgermeister Gerold Noerenberg und seine nicht vollzählig angetretenen Getreuen von der CSU mächtig auflaufen lassen: Sanierung vorerst abgeblasen. Das "Omelett" ESH-Erweiterung kostet vielen Räten nun doch zu viele "Eier", also Geld, das die Stadt nicht hat. Immer noch mehr Schulden zu machen, ist unverantwortlich. Und auf Kosten von Eltern, die tiefer für die Kinderbetreuung in die Tasche greifen sollen, darf die Stadt sich nicht sanieren. Sie können am wenigsten für die Misere. Auch die Wirtschaft will nicht Zahlmeister für immer neue Großprojekte spielen. Die Sanierung des Donaubades und die Multifunktionshalle belasten das Stadtsäckel auf Jahrzehnte. Da muss es sich Neu-Ulm sehr genau überlegen, ob nun auch noch die Millionen für das ESH drin sind. Ein Gutachten empfiehlt die Erweiterung ausdrücklich.
Nur wenn das 33 Jahre alte Tagungszentrum flexible Räume mit Tageslicht und ausreichend Foyerflächen bietet, werden weiterhin genügend hochkarätige Veranstaltungen dort stattfinden. Tagungsgäste bringen erfahrungsgemäß Geld mit in den Ort der Veranstaltung: Sie kaufen ein, essen in Restaurants, amüsieren sich am Abend. Einer Stadt von der Größe Neu-Ulms steht eine Einrichtung wie das ESH zweifelsohne gut zu Gesicht. Der Frage nach dem Preis-Leistungs-Verhältnis müssen sich die Räte jetzt noch etwas eingehender widmen. Offenbar besteht großer Klärungsbedarf: Was kosten Umbau und Sanierung wirklich? Ginge es auch eine Nummer kleiner? Bedeutet der Verzicht auf den Umbau den schleichenden Tod des ESH? Am Ende steht dann doch wieder die harte Entscheidung zwischen Omelett und Eiern.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.