Das Urteil zu "Terror" im Theater: gelungen
Die Zuschauer loben nach der Premiere von „Terror“ im Theater Ulm Stück und Darsteller. Sogar jungen Juristen wird der Besuch empfohlen.
Selten diskutiert das Premierenpublikum im Theater Ulm während der Pause so engagiert und mit einem derartigen Geräuschpegell über ein Stück. Und selten ist es im Großen Haus während der Aufführung so still. Beides – Stille und heftige Diskussion – erzeugt Sarah Kohrs’ Ulmer Inszenierung von „Terror“ (unsere Premierenkritik lesen Sie hier). Ferdinand von Schirach Justizdrama, geschrieben 2015, ist derzeit das meistgespielte zeitgenössische Werk im deutschsprachigen Raum. Die Zuschauer, die zu Schöffen über die Tat des eines Kampfpiloten werden, der ein von Terroristen gekapertes Flugzeug abschießt, ehe Terroristen es auf die Münchner Allianz-Arena abstürzen lassen konnten, entscheiden sich bei der Premiere knapp zugunsten eines Freispruchs; das Urteil über das Stück aber fällt rundweg positiv aus.
„Ich finde das Stück super gemacht“, sagt Johanna Filbinger-Wagner. „Die Charaktere sind wirklich gut gespielt, nur die Staatsanwältin ein bisschen überzogen.“ Die Nebenklägerin werde sehr berührend dargestellt. Herausragend sieht die Ulmer Rechtsanwältin die Leistung von Jakob Egger in der Rolle des angeklagten Piloten, der überzeugt ist, dass richtig war, was er getan hat. „Ich finde, bei ihm kommt der Ehrgeiz des jungen Mannes klar rüber, und er spielt die Motive der Entscheidung des Piloten sehr überzeugend.“
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