Den Balkan verstehen
Romanautor Miljenko Jergovic gibt in Ulm Einblicke in seine komplizierte Familie
Obwohl Miljenko Jergovic zu den wichtigsten Gegenwartsautoren Europas gehört, findet sich über den bosnischen Schriftsteller als Mensch wenig, recherchiert man im Internet: geboren 1966 in Sarajevo, lebt Jergovic in der kroatischen Hauptstadt Zagreb. Wer er ist, das beschreibt Jergovic im Grunde in seinem 1144 Seiten starken Opus Magnum „Die unerhörte Geschichte meiner Familie“, aus dem Jergovic im Donauschwäbischen Zentralmuseum (DZM) in kroatischer Sprache las. Für umfangreiche Kapitel in deutscher Sprache lieh Schauspieler Karl Heinz Glaser Jergovic seine Stimme. Und aus dem Gespräch mit dem Langenauer Buchhändler Thomas Mahr – übersetzt von DZM-Mitarbeiterin Leni Perencevic – erfuhren die Zuhörer dann doch eine ganze Menge über den „privaten“ Miljenko Jergovic.
Er geht nicht gern in Gesellschaft, verortet sich politisch links, er ist Atheist, gründlich, hartnäckig und der Überzeugung, dass Menschen mit schwerer Natur keine Kinder haben sollten. Er hat keine, sagt Jergovic, und dass Bedürfnis zum Erzählen aus dem Unglück heraus geboren ist. Das Unglück und die Verworrenheit seiner Familie, die gesellschaftlichen und familiären Kollisionen im Vielvölkerstaat Jugoslawien trieben ihn, jenes Buch zu schreiben, von dem Mahr sagt, dass keine Lektüre ihn in seiner schon mehr als 32-jährigen Tätigkeit als Buchhändler derart aus der Bahn geworfen hat wie jenes.
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