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Der EVP-Fraktionsvorsitzende Manfred Weber erklärt in Elchingen, warum die EU so wichtig ist
Vorbeigefahren ist er an Oberelchingen schon oft, meistens, wenn er auf dem Weg ins Europaparlament in Straßburg war. Doch jetzt ist Manfred Weber zum ersten Mal abgebogen und hat im Konstantin-Vidal-Haus ein sehr eindringliches Bekenntnis zu Europa abgelegt. Der stellvertretende CSU-Vorsitzende aus Niederbayern ist auch einer der mächtigsten Männer der EU, denn er führt die konservative EVP-Fraktion im Europaparlament. Er steht somit 219 Abgeordneten aus 28 Staaten vor und ist damit noch lange nicht am Ende der Fahnenstange angekommen: Er könnte nächstes Jahr sogar zum Präsidenten der EU-Kommission aufsteigen. Manfred Weber ist damit der größte Europaversteher der CSU, die ja eher selten durch innige Zuneigungsbekundungen in Richtung Brüssel auffällt. In Oberelchingen hat Weber vor knapp 60 Zuhörern mit sanftem Niederbayern-Sound in der Stimme, aber mit klaren Worten dargestellt, warum dieses Europa so wichtig ist: Weil es einfach um sehr, sehr viel geht. Da sprach ein Überzeugungstäter.
Das alles beherrschende Flüchtlingsthema spielte natürlich eine Rolle, doch in einem Nebensatz stellte er auch klar, dass man nicht nur ständig „über den Alltag des Flüchtlingsmanagements“ reden könne. Manfred Weber will an diesem Abend Fragen diskutieren, „auf die es wirklich ankommt“. Etwa die, was es bedeutet, wenn sich Donald Trump und Wladimir Putin demnächst in Helsinki treffen. Ihn treibe die Sorge um, dass nun „die Welt neu aufgeteilt“ werde. Seiner Überzeugung nach sei das eine Wendezeit der Geschichte: „Der Wind wird rauer werden.“ Desto wichtiger sei es, Europa zu stärken, diesen „Kontinent der Humanität und der Werte“. Dazu gehört für Weber eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik, damit die EU mit einer Stimme reden könne. Bisher gilt das Einstimmigkeitsprinzip, weshalb einzelne Länder Entscheidungen blockieren können. Weber fordert deshalb Mehrheitsentscheidungen, um den Kontinent „handlungsfähig zu halten“.
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