Der vergessene Gesang Zions
Das Ensemble Incanto Corale singt Werke Schuberts und jüdischer Zeitgenossen. Ein Fernsehstar wirkt auch mit – aber zu selten
Ulm Mit einer kleinen feinen Reihe „Jerusalem“ widmet sich der Verein „Alte Musik Ulm“ derzeit den vergessenen oder übersehenen Schnittstellen von jüdischer und christlicher Musik vom späten 16. bis Mitte des 19. Jahrhunderts. Im Rahmen dieser von Franz Raml gestalteten und vom Klavier aus dirigierten Reihe konnte man nun das Ingolstadter Ensemble Incanto Corale zusammen mit Bariton Clemens Morgenthaler und Sprecher Walter Sittler im Stadthaus erleben.
Geboten waren Kompositionen von Franz Schubert und (jüdischen) Zeitgenossen, musikalisch reichte die Spannweite von der Frühromantik bis zum ersten Morgenrot des Impressionismus, letzteres vertreten durch die vielleicht interessanteste Position des Konzertes in den Personen von Samuel Naumbourg und Jaques Fromental Halévy. Naumbourg (1817-1880) stammte aus dem fränkischen Dennenlohe und schuf eine überaus eigene, in besagte Frühformen des Impressionismus zeigende Mischung aus synagogalem Gesang und klassischer, christlich geprägter Sakralmusik. Das Ensemble präsentierte zwei Kompositionen Naumbourgs, Bariton Morgenthalers darüber gelegte Solostimme steuerte den Fingerzeig jüdischer Musik in diese ansonsten sehr französisch klingende Musik ein. Der Zusatz der Harfe (Ulrike Neubacher) fügte eine weitere belebende Klangfarbe ein. Nicht weniger reizvoll Halévys „Psalm 122“ für Bariton, Chor, Harfe und Klavier – auch dies ein angenehm fluides, sehr sangliches Kleinod, das man sich merken muss.
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