Die letzten Tage des Krieges
Vor 70 Jahren marschierten amerikanische Truppen im Landkreis Neu-Ulm ein. Viele Menschen gingen den Soldaten mit weißen Flaggen entgegen – und riskierten damit Leib und Leben. Eine Spurensuche
Vor 70 Jahren kam der Krieg mit Panzern, Infanterie und Artillerie in den Landkreis Neu-Ulm. Dass Märkte und Gemeinden – außer der Stadt Neu-Ulm – in den letzten Apriltagen 1945 einigermaßen glimpflich davonkamen, ist nicht zuletzt einzelnen Männern und Frauen zu verdanken. Teils bewegten sie die letzten deutschen Kämpfer zur Aufgabe. Teils gingen sie den anrückenden amerikanischen Truppen vertrauensvoll und mutig mit weißen Tüchern entgegen.
Beides war mit Gefahr für Leib und Leben verbunden. Die „Weiße Flagge“ der Kapitulation dem Gegner zu zeigen, konnte durchaus nicht als Lebensversicherung gelten. Ein nervös gewordener Infanterist oder ein Panzerkommandant, dem selbst die Angst im Nacken saß, konnte leicht unüberlegt reagieren. Noch größere Gefahr allerdings drohte den selbst ernannten „Parlamentären“ von der eigenen Seite. Im „Ulmer Tagblatt/Ulmer Sturm“ hatte Gauleiter Wilhelm Murr, der zugleich Reichsverteidigungskommissar für Württemberg war, nur wenige Tage vor dem Einmarsch amerikanischer Panzertruppen in Ulm noch einmal unmissverständlich gedroht: Jeder, der es wage, das Besetzen der vorbereiteten Panzersperren zu verhindern, werde auf der Stelle mit dem Tod bestraft. Gleiches gelte für das Zeigen der Weißen Flagge. Zudem müsse die Familie des Schuldigen mit drakonischen Strafen rechnen.
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