Ehemaliger Rockerboss packt in Ulm als Zeuge aus
Im Prozess um Schüsse auf ein Haus in Wiblingen widerspricht ein Ex-Bandido dem Angeklagten. Der Aussteiger lebt mittlerweile im Zeugenschutzprogramm.
Ein ehemaliger Bandido-Präsident plauderte am siebten Verhandlungstag im Rockerprozess vor der siebten Schwurgerichtskammer des Ulmer Landgerichts aus dem Nähkästchen. Er widersprach der Aussage des Angeklagten Andreas B., nicht er habe im Mai 2011 gegen vier Uhr auf ein Haus in Wiblingen geschossen, sondern sein Untergebener Mahir H. Und zwar gegen seine Anweisungen und ohne Auftrag. Das verstoße gegen alle Regeln eines Rockerklubs, wo der Chef das Sagen habe und unbedingter Gehorsam gefordert werde, sagte der Zeuge aus. „Mahir H. war doch nur der Laufbursche von Andy.“
Wie berichtet, ist Andreas B. wegen versuchten Mordes angeklagt, weil er die Schießerei nicht nur angeordnet, sondern auch noch selbst daran teilgenommen habe. Vorangegangen war eine Schlägerei in der Blaubeurer Straße zwischen Bandidos und Mitgliedern der Rock Machine. B. war zur Tatzeit Süddeutschland-Boss der Bandidos, ein hohes Tier, wie der Zeuge betonte. Nach der Prügelei habe er unter Handlungsdruck gestanden. Der Zeuge selbst war bis zu seiner Verhaftung wegen eines Strafdeliktes Präsident des Regensburger Chapters und kannte somit „Andy“ ganz gut. Der groß gewachsene und bullige Ex-Bandido mit 20-jähriger Rockerkarriere, unter anderem auch bei den Hell Angels, ist vom Saulus zum Paulus geworden. In der Haft machte der Mann reinen Tisch, weil ihm die wachsende Brutalität in der Rockerszene allmählich auf den Geist ging, wo auch Frauen und Kinder betroffen seien. Auch hatte er mit einigen Bandido-Bossen von früher noch paar Rechnungen zu begleichen.
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