Ein Glückskind und sein Glücksgriff
Wolfgang Schukraft feiert den 30. Geburtstag seiner Theaterei in Herrlingen mit einem Solo-Abend – und denkt über eine Zukunft seiner kleinen Bühne ohne ihn nach.
Das mit dem Glück begann für den Theaterei-Prinzipal, wie sich Schukraft gerne nennt, schon bei der Entstehung. Nachdem er zuvor bei einem Theater in Kiel engagiert war, kehrte der Schauspieler 1985 zurück nach Ulm, mit dem festen Ziel, ein eigenes Theater zu eröffnen. Nicht in der Stadt, sondern im Umland. Am besten in einem Wirtshaussaal. Schukraft und seine Frau, Lehrerin von Beruf, waren noch nicht aus dem Auto ausgestiegen, als sie einer früheren Schülerin der Frau begegneten. Sie plane eine Gaststätte zu übernehmen, erzählte diese. Ob diese auch einen Saal habe, fragte Schukraft. Die Antwort lautete ja. Der Beginn der Geschichte der Theaterei im Herrlinger „Rössle“.
Freilich hat sich seit der Eröffnung am 18. Januar 1986 einiges geändert, vor allem auf dem Spielplan: Zum Start gab es damals Franz Kafkas „Bericht für eine Akademie“. Die Theaterei sollte ein literarisches Theater sein und wurde dem in den Folgejahren auch gerecht: Hermann Hesse, Stefan Zweig, Dario Fo und Samuel Beckett gab es zu sehen. Inzwischen ist das Programm der Bühne populärer geworden, wie Schukraft unumwunden zugibt – er sei schließlich gerne populär, und ein Spielplan sei immer auch die Antwort auf die Wünsche des Publikums. Eine Gassenhauer-Bühne ist die Theaterei trotzdem nie geworden, wie Schukrafts eigene Stücke, die literarischen Abende seines langjährigen Weggefährten Walter Frei und anspruchsvolle Produktionen mindestens einmal im Jahr beweisen. „Anspruchsvoll heißt ja nicht langweilig“, stellt Schukraft klar.
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