Ein Orchester der Worte
Lesung Unter einem ungewöhnlichen Motto präsentieren Literaten aus Ulm und Umgebung aktuelle Texte
Ulm Kling-klong, zirpt die Triangel. Nahverkehrszüge rauschen vorbei. Die Worte drehen Pirouetten in die kühle Nacht, nicht die Musik. Auch wenn der Abend als sensationelles Comeback der vermeintlich legendären „Triangelorchester“ angekündigt ist, schlägt in der Backstein-Lounge des Soulgardens in der Frauenstraße die Stunde der literarischen Lokalmatadoren. Fünf Individualisten liefern sich keine Wortgefechte, sondern beschwören auf schummriger Bühne unter freiem Himmel die Quintettformation, aus der sich jeder einzeln herausschält.
Keiner verzettelt sich, sondern zettelt selbstbewusst sein eigenes Ding an. Lyriker Marco Kerler pikst die Zettelwirtschaft auf: „...Spickzettel, Strafzettel...“. Seine Sprachrhythmen begleitet „Triangelspezialistin“ Corinna Wagner mit leisen Akzenten des Schlägels auf dem lautmalerischen Gruppenlogo – dem kleinen, dreiecksförmigen Stahlstab-Instrument. Danach erhebt sich Paolo Percoco, der seine surrealistischen Kurzgeschichten per Sprachbox herausposaunt, aus der Liegeposition und verbeugt sich. Er habe Albert Einstein eine Triangel aus der Zukunft geschenkt, witzelt Wahl-Neu-Ulmerin Wagner in der parodistischen Kurzbiografie über ihren Kollegen.
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