Ein Schwabe denkt mit
Werner Schwarz präsentiert den ersten Soloabend des knitzen „Pfefferle“ beim „Vorstatttheater“. Dort hat man ambitionierte Pläne.
Zu den herausragenden Merkmalen der Donaustädte Ulm und Neu-Ulm gehören die kleinen Theaterbühnen. Gerade hat sich das „Vorstatttheater Ulm“ als Nachfolger des Theaters Erbach in Mähringen installiert und mit zwei Abenden seine kreative Schlagkraft vorgestellt. Zu den Machern der neuen Bühne gehört Werner Schwarz, der auch schon im Theater Erbach zu den Hauptakteuren gehörte. Zusammen mit Marion Weidenfeld und Markus Rabe erfand er den knitzen Schwabenphilosophen „Pfefferle“, verheiratet mit dem „Stänzle“, gegen die Zumutungen der Welt gerüstet mit einem (sehr) eigenen Blick auf die Welt. Nun hat Schwarz den ersten Soloabend für seinen Pfefferle geschrieben – „Pfefferles Welt“.
Der Schwabe denkt immerzu nach – auch, weil er am liebsten nicht nachdenken möchte. Flüchtlingskrise, zerbrechende EU, verlorene männliche Identität – da kommt Pfefferle ins Grübeln. Irgendwie muss die Welt doch zu verbessern sein! Er gründet ein Empfangskomitee für Flüchtlinge, überwindet Sprachbarrieren mit seinem aus Norddeutschland stammenden Hausarzt, der nicht begreift, was ein „Gsälz“ oder „Bollen am Buckl“ sein sollen. „Ich will ja nachdenken, aber nur dann, wenn ich will“, murrt Pfefferle. Dass sich „Errare humanum est“ mit „Ehe“ abkürzt und sein Zahnfleisch ihm auf Hochdeutsch antwortet, verstört den Pfefferle. Da hilft zuletzt nur eines: Sich wegträumen und als „Subberpfefferle“ die Welt retten – oder wenigstens verirrte Katzen in Schnürpflingen. Schwarz spielt das alles furios. Insgesamt fünf Pfefferle-Abende haben die Figur zu einer veritablen Entsprechung von Jürgen von Mangers „Tegtmeier“ oder Bernd Kohlhepps „Hämmerle“ reifen lassen. Im voll besetzten Theater gab es dafür großen Applaus.
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