Ein stiller Star bekommt klingende Unterstützung
Der Stummfilm „Nanuk, der Eskimo“ ist zum Abschluss von „Weißenhorn Klassik“ am Zweiten Weihnachtstag mit Musik zu sehen. Mit ziemlich ungewöhnlicher.
Nanuk selbst sagt nichts: Er jagt nur, zerteilt Robben und Walrosse, baut Iglus, paddelt mit seinem Kanu über eiskaltes Wasser und lächelt. Sehr oft sogar. Robert J. Flahertys „Nanuk, der Eskimo“ aus dem Jahr 1922 gilt als einer der wichtigsten Dokumentarfilme der Stummfilmzeit: 78 Minuten harte Wirklichkeit zwischen Eis und Schnee. Still und stumm geht es bei „Nanuk“ im Historischen Stadttheater Weißenhorn keineswegs zu: Es erklingt Klaviermusik von Claude Debussy, Esther Kretzinger singt Lieder von Olivier Messiaen, dazwischen brodelt, prasselt, klickert und rauscht es. Klassik und Klangexperiment treffen auf filmischen Realismus. Das Publikum: Weißenhorner Grundschüler.
Die Sitzreihen sind voll bei dieser Veranstaltung, die eine Art Generalprobe ist für das, was erwachsene Zuschauer am Zweiten Weihnachtsfeiertag um 19.30 Uhr an selber Stelle erleben können. Die Vorführung von „Nanuk, der Eskimo“, musikalisch begleitet von Sopranistin Esther Kretzinger, Pianist Antonis Anissegos und dem Ensemble für experimentelle Musik der Uni Ulm (EMU) ist der Abschluss der dritten Saison von „Weißenhorn Klassik“. Auf „Nanuk“ fiel die Wahl, weil der Film „so schön in die Jahreszeit passt“, sagt Organisatorin Kretzinger. Gleichzeitig ist die Veranstaltung das konsequente Finale des Programms „Mystik: Wirklichkeit“: mehr Wirklichkeit geht kaum. Filmemacher Flaherty arbeitete sechs Jahre an dem Film, der dem nordamerikanischen Inuit ganz nah kommt: Er zeigt den Jäger Nanuk und seine Familie als Menschen, die im brutalen Überlebenskampf Zufriedenheit und sogar Glück ausstrahlen.
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