Ein waches Auge auf den Budenzauber
Der Ulmer Weihnachtsmarkt will sich auch dieses Jahr im Spagat zwischen „abstrakter Terrorgefahr“ und dem Lichterglanz der 130 Stände als Massen-Magnet behaupten.
Sie sind zwei Meter breit, wiegen zwei Tonnen, sind aus massivem Beton und sollen Terroristen davon abhalten, mit Lastern in die Menschenmenge zu rasen. Nach dem Terroranschlag per Lkw im vergangenen Jahr auf den Berliner Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche, wird nun auch der am kommenden Montag startende Budenzauber auf dem Ulmer Münsterplatz mit Sperren gesichert. Wie Polizeipräsident Christian Nill am Mittwoch auf einer Pressekonferenz sagte, werden im Bereich des Münstertors in der Neuen Mitte sowie am Durchgang des Stadthauses sogenannte Deltablocks sowie andere Stein-Hindernisse aufgestellt. Auch nach der Verhaftung von sechs mutmaßlichen Terroristen in mehreren deutschen Städten Anfang der Woche, habe sich für Ulm keine grundsätzlich andere Sicherheitslage ergeben. Die Ulmer Polizei würde verstärkt Streifen auf die Straße schicken. Uniformiert und in zivil. „Wir möchten aber keine martialische Polizeischau veranstalten“, so Nill. Eine „absolute Sicherheit“ könne es auf solchen öffentlichen Veranstaltungen nicht geben, doch die Gefahr sei „schon sehr abstrakt“.
Ein weiterer Beitrag zum Thema Sicherheit auf dem Weihnachtsmarkt unterhalb des höchsten Kirchturms der Welt ist eine neue unabhängige Stromversorgung, wie Jürgen Eilts von der veranstaltenden Ulmer Messe berichtete. An jedem dritten Stand werde eine akkubetriebene Beleuchtungsanlage installiert, sodass auch bei einem Stromausfall ausreichend Licht vorhanden sei. Im vergangenen Jahr sorgte eine minutenlange Dunkelheit aufgrund einer Panne im Netz für Unruhe. Dies solle nun nicht mehr geschehen können. „Ulm ist eine sichere Stadt“, sagte Ulms Oberbürgermeister Czisch, der sich die Weihnachtsstimmung nicht von irgendwelchen theoretischen Gefahren verderben lassen will. Wie in den vergangenen Jahren auch, rechnet der Veranstalter der Budenstadt aus 130 Ständen, mit etwa einer Million Besucher. Aus kalendarischen Gründen kommen vermutlich aber etwas weniger als im vergangenen Jahr, denn der Weihnachtsmarkt dauert heuer nur 26 statt wie 2016 satte 32 Tage. Dafür ist der Markt etwas größer: Erstmals wird das „Münsterplätzle“, also der Bereich am südlichen Münsterplatz hinter dem „Märchenwald“ am Delfinbrunnen miteinbezogen. Hier tummeln sich auch gleich mehrere Neulinge: Der bekannte Au-Biergarten Teutonia serviert Maultaschen, „Oh my Waffle!“ Waffeln, die Ulmer Edel-Bar Rosebottel Heißgetränke und die Kaffeerösterei Kley alles rund um die exotische Bohne. Auf dem alle Jahre wieder – mehr oder weniger – bespielten Bereich rund um das Münster haben sich insgesamt 13 neue Fieranten angekündigt: Dazu gehören etwa „BBU’ 01“, ein Stand der Ulmer Basketballer, eine Repräsentanz der Ulmer City Werbegemeinschaft sowie erstmals die Brauerei Gold Ochsen.
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